Niedrige Flusspegel

Der Aargau hat Durst – doch es drohen weitere Wasserentnahme-Verbote

· Online seit 13.07.2022, 12:52 Uhr
Wolkenloser Himmel, Sonne den ganzen Tag. Wer Ferien hat, geniesst die Tage am See oder in der Badi. Weniger Freude hat aber momentan die Natur – und alle, die von ihr direkt abhängig sind.
Anzeige

Die Pegel der Aargauer Gewässer sind bereits jetzt sehr tief und sie sinken die Tage noch tiefer, sagt Simon Werne von der Abteilung Gewässer und Landschaft des Kantons Aargau: «Seit einer Woche haben wir keine Niederschläge mehr und entsprechend sinken die Pegel in den Flüssen. Besonders in der Aare ist das zu spüren.» Und da in den nächsten Tagen keine Niederschläge vorausgesagt sind, wird die Situation auch beobachtet. «Wenn sich der Trend fortsetzt, gehen wir davon aus, dass wir nächste Woche Wasserentnahmen aus den Gewässern weiter einschränken müssen», sagt Werne weiter.

Bereits für 13 Aargauer Bäche gelten Entnahme-Verbote

Bereits vor drei Wochen hatte der Kanton das Abschöpfen von Wasser aus 13 Bächen – zum Beispiel Aabach, Teile der Sissle oder Bünz ab Dottikon aufwärts – für das Bewässern auf Landwirtschafts- und Gärtnereibetrieben verboten. Gewisse Betriebe trifft das besonders, weiss der stellvertretende Geschäftsführer des Aargauer Bauernverbands, Fredi Siegrist: «Das sind vor allem wasserbedürftige Kulturen wie beispielsweise der Gemüsebau. Zum Beispiel ist die Kartoffel sehr wasserbedürftig.» Und da könnte der Wassermangel durchaus zum Problem werden.

Momentan ist die Lage aber noch nicht so schlecht: Viele Böden seien von den Gewittern in den letzten Wochen noch feucht und das warme Wetter hilft vielen Pflanzenkulturen ja auch beim Wachstum. Auch für die Tiere sei es zurzeit noch nicht zu heiss. Und trotzdem wächst beim Bauern die Anspannung: «Man ist abhängig von der Natur und dem Wetter, das ist man sich gewohnt. Aber das Wetter hat nun mal einen Einfluss auf den Verlauf des Wachstums der eigenen Kulturen. Und dieser ist Teil des Lohns, den man letzten Endes hat.»

(red.)

veröffentlicht: 13. Juli 2022 12:52
aktualisiert: 13. Juli 2022 12:52
Quelle: ArgoviaToday

Anzeige
Anzeige
argoviatoday@chmedia.ch