Der Lehrermangel im Aargau spitzt sich immer weiter zu
Quelle: TeleM1
Die Lage ist inzwischen so prekär, dass die Schulleitung in Safenwil jetzt sogar die Stellen-Anforderungen herunterschraubt. Denn es drohen Schullektionen auszufallen, wenn die Schule bis nach den Sommerferien keine neue Lehrperson findet. Doch solche Personen sind Mangelware, wie Matthias Bär, Schulleiter der Oberstufe in Safenwil, gegenüber TeleM1 sagt. «Es fühlt sich im Kanton Aargau sehr ausgetrocknet an, aber auch in anderen Kantonen. Wenn man eine Stelle ausschreibt und man bekommt keine einzige Bewerbung, dann nagt das an den Nerven.» Insbesondere dann, wenn das neue Schuljahr näher rücke.
Die Schule Safenwil such insgesamt drei Lehrpersonen für das neue Schuljahr und steht damit nicht alleine da. Laut dem Lehrerverband ist die Situation im Aargau kritisch. Es seien über 500 offene Stellen ausgeschrieben. «Wenn man es gesamtschweizerisch betrachtet, muss man sagen, dass es noch nie so dramatisch war wie dieses Jahr», so Manfred Dubach, Geschäftsführer beim Aargauischen Lehrerverband. In den letzten 20 Jahren seien viel weniger Lehrpersonen ausgebildet worden, als man eigentlich gebraucht hätte.
Viele Lehrpersonen aus der Babyboomer-Generation werden jetzt pensioniert. Zudem müssten Lehrerinnen und Lehrer immer mehr leisten und sich mit anspruchsvollen Eltern herumschlagen. Die hält offenbar junge Leute davon ab, im Klassenzimmer zu unterrichten. Weil die Schulen aber trotzdem auf Personal angewiesen sind, schrauben sie jetzt die Anforderungen runter. So auch in Safenwil: «Auch jemand, der erst gerade mit der Ausbildung angefangen hat, ist willkommen. Streng genommen oder im Extremfall müssen wir auch Leute einstellen, die nicht ausgebildet sind», erklärt Schulleiter Matthias Bär. Das sei natürlich schwierig. Aufgeben will Bär aber nicht. Er versucht jetzt, mit einem Jobvermittler-Büro, geeignete Lehrpersonen für seine Schule zu finden.
(red.)