Strassenverkehr

Die Astra Bridge führt nicht nur oben, sondern auch unten zu Problemen

25.08.2022, 09:31 Uhr
· Online seit 25.08.2022, 09:30 Uhr
Die Astra Bridge, die auf der Autobahn im Kanton Solothurn zum Einsatz kam, brachte nicht den gewünschten Erfolg. Nun zeigt sich: Nicht nur auf, sondern auch unter der Brücke gibt es noch Probleme.

Quelle: TeleM1

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Im April wurde auf der Autobahn A1, zwischen Luterbach und Recherswil, die Weltneuheit «Astra Bridge» installiert. Eine zweispurige Brücke, unter der Sanierungsarbeiten durchgeführt werden können, während der Verkehr drei Meter höher normal weiterläuft. Doch die gewünschte Entlastung des Verkehrs konnte nicht erreicht werden. Das Bundesamt für Strassen (Astra) musste die Höchstgeschwindigkeit auf der Brücke senken und beim Übergang von der Strasse auf die Brücke kam es bei vielen Auto- und Lastwagenfahrern zu einem harten Schlag. Die Folge: Viele Fahrzeuglenker drosselten die Geschwindigkeit nochmals, was zu noch mehr Stau führte. Die Astra zog die Konsequenzen daraus und brach das sechsmonatige Projekt bereits nach zwei Monaten ab, um den Übergang in die Steigung zu optimieren.

Stau nicht das einzige Problem

Was verwundert, ist, dass die Astra-Brücke nach Angaben des Astra gar nie richtig getestet wurde. So fanden zwar Tests mit Autos und einem Car statt, Sattelschlepper und andere Fahrzeuge kamen aber nicht zum Einsatz. Deshalb sollen diese Tests nun nachgeholt werden und nur mit einem positiven Ergebnis werde die Brücke nächsten Frühling wieder eingesetzt. Damit aber nicht genug: Anonyme Fachleute haben gegenüber dem «K-Tipp» nun geäussert, dass unter der Brücke zu wenig Platz zum Arbeiten sei. Der Bereich umfasst eine Länge von 100 Metern, eine Breite von 5 Metern und eine Höhe von 3 Metern.

Das Astra selbst zeigt sich dennoch zufrieden: «Die Brücke verbessert die Sicherheit für den Verkehr und die Arbeiter, sie sind keinem direkten Verkehrslärm ausgesetzt und auch die Anwohner werden von lärmigen Nachtarbeiten verschont».

Es dauert länger als geplant

Auch das Astra äussert sich gegenüber dem «K-Tipp» und gibt zu: «Die Sanierungsarbeiten dauern länger.» Und: «Sie sind etwas teurer.» Das Ersetzen des Belages verlaufe anders als bei der herkömmlichen Bauweise. Die einzelnen Abschnitte seien sehr schmal und kurz. So brauche es drei bis zehn Mal so viele Querfugen wie normal. «Korrekt ausgeführt haben die Fugen die gleiche Nutzungsdauer wie der Belag, auch wenn die Fugen ein gewisses Risiko der Schwächung bergen», so das Astra.

veröffentlicht: 25. August 2022 09:30
aktualisiert: 25. August 2022 09:31
Quelle: ArgoviaToday

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