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Die «fliegende Zecke»: Das musst du über die Hirschlausfliege wissen

Kleine Plagegeister

Die «fliegende Zecke»: Das musst du über die Hirschlausfliege wissen

14.07.2023, 08:02 Uhr
· Online seit 11.07.2023, 07:19 Uhr
Die Hirschlausfliege wird auch «fliegende Zecke» genannt. Doch was ist sie denn jetzt, eine Laus, eine Zecke oder doch mehr eine Fliege? Und warum ist das Krabbeltier besorgniserregend? Die Today-Redaktion hat bei einem Experten nachgefragt.
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Wie es der Name schon sagt, mag die Hirschlausfliege eigentlich vor allem Hirsche, Rehe oder andere pelztragende Waldbewohnerinnen und -bewohner. Aber auch weitere Lebewesen stehen auf ihrem Speiseplan. Ist gerade kein Grosswild in der Nähe, begnügt sich die Hirschlausfliege auch mit dem Blut eines Hundes oder gar eines Menschen.

Die Transformerfliege

Die Hirschlausflieg gehört zu der Fliegenfamilie der Lausfliegen, erklärt Christoph Germann, Kurator Käfersammlung des Naturhistorischen Museums Basel. Das Besondere an ihr sei, dass sie stark auf ihre Wirte spezialisiert ist, weil sie «parasitisch lebe». Das bedeutet, dass die Fliege einen Wirt benötigt, um zu überleben. Eine weitere Besonderheit der Fliege: Sie kann sich transformieren. Hat die Fliege nämlich einen geeigneten Wirt gefunden, sticht sie zu und wirft ihre Flügel ab.

Aus der Fliege wird dann eine Zecke? So einfach es nicht, erklärt der Experte. Er stellt klar: Fliegende Zecken gibt es nicht. Aber die Hirschlausfliege habe durchaus ähnliche Merkmale wie die einer Zecke.

Sie sucht aktiv nach einem Wirt

Die Fliege überträgt, wie die Zecke, Erreger vom Tier zum Menschen oder eben umgekehrt. Der Unterschied liegt aber darin, dass die Fliege ganz gezielt ihren Wirt aussucht. Während die Zecke also eher durch Zufall jemanden findet, sucht die Fliege aktiv. «Das kann ziemlich lästig sein. Die Fliege ist nämlich unglaublich schnell. Einige kann es auch ekeln, wenn das Tier so schnell auf der Haut herumkrabbelt und man sie nicht kontrollieren kann», so der Experte. Dass die Fliege auf der Haut rumkrabbelt, kann vorkommen, wenn sie beim ersten Stich keine «gute Stelle» gefunden hat. Das heisst: Der Parasit kann mehrmals stechen.

Ist die Fliege mit Wirt und Einstichstelle zufrieden, saugt sie sich wie eine Zecke mit Blut voll. «Das Interessante ist: Die weibliche Fliege trägt während des Blutsaugens ihre Larven in sich. Diese entwickeln sich währenddessen fertig», so Germann. Sobald die Fliege vollgesogen ist, wirft sie ihre Larven ab und es bildet sich die nächste Generation. «Häufig stirbt dann die Hirschlausfliege.»

Vom Hautausschlag bis zur Blutvergiftung

Ob die Hirschlausfliege gefährlich ist, ist derzeit nicht klar, führt der Experte aus. «Man weiss aber, dass sie durch ihren Stich Bakterien und sogar Viren übertragen könnte, aber es gab noch keine spezifischen Forschungen dazu», sagt der Kurator. Ein weiteres Risiko sei aber «eine sekundäre Infektion». Wenn der Stechrüssel verunreinigt ist, kann ein Stich zu Hautausschlägen, Schwellungen und Eiterungen kommen. «Im schlimmsten Fall kann es zur Blutvergiftung kommen», erklärt er. Zudem sollten auch Pferdebesitzende wachsam sein. Der Stich der Hirschlausfliege kann schmerzhaft sein und ist mit einem Bremsenstich vergleichbar. «Häufig werden Pferde geplagt. Diese können heftig auf den Stich reagieren.» Dass der Stich schmerzhaft ist, hat aber auch etwas Positives: «Reagiert der Körper später auf den Stich, kann man schneller erkennen, was die Ursache sein könnte», sagt der Experte weiter.

veröffentlicht: 11. Juli 2023 07:19
aktualisiert: 14. Juli 2023 08:02
Quelle: ArgoviaToday

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