Jüngst hat das Tempo-Wirrwarr in Seengen für Aufregung gesorgt, da eine Geschwindigkeitstafel von jemandem bewusst in die falsche Richtung gedreht wurde (ArgoviaToday berichtete). Nun meldet die Gemeinde Untersiggenthal, dass bei ihnen im vergangenen Monat mindestens acht Verkehrsschilder gestohlen wurden. Die Gemeinde weist darauf hin, dass ein solcher Diebstahl nicht mehr nur ein «Dumme-Jungen-Streich» sei, sondern schlimme Folgen haben kann. «Verkehrstafeln werden aufgestellt, um den Verkehr zu leiten und ihn für alle Teilnehmer möglichst sicher zu machen. Das Entfernen einzelner Tafeln kann schwerwiegende Gefahren haben», wie die Verwaltung schreibt.
Aber auch andere Bereiche sind regelmässig vom Diebstahl betroffen. So gibt ein Aargauer Bauunternehmen gegenüber ArgoviaToday bekannt, dass bei ihnen immer wieder Schilder, Absperrungen oder Lampen verschwinden. «Wir sind eigentlich jedes Wochenende in einem kleineren oder grösseren Ausmass davon betroffen», so Otmar Burchia, Bereichsleiter bei der Baufirma «Aarvia». Das abhandengekommene Material taucht aber meist wieder auf, da die Baufirma Hinweise aus der Bevölkerung bekommt oder die Bauämter das Material an einem anderen Ort wieder eingesammelt haben.
Baufirma nimmt die Diebstähle locker
Die Mehrkosten betragen laut eigenen Schätzungen rund 10'000 Franken pro Jahr. Für das Bauunternehmen lohnt es sich dennoch nicht, verstärkt Massnahmen einzuleiten. «Wir sind nicht wirklich systematisch davon betroffen. Es sind vielmehr kleine Nachtbubenstreiche und solange die geklauten Gegenstände nicht sicherheitsrelevant sind, nehmen wir es mit Humor», fügt Burchia an. Um den Diebstählen entgegenzuwirken, werden die Schilder und Gegenstände einfach besser gesichert. Damit sollen sie bei einem nächtlichen Spaziergang nicht mehr so leicht abgeschraubt werden können.
Die SBB sprechen zwar nicht von einem Diebstahl-Problem, aber «es kommen hie und da Schilder abhanden», wie sie auf Anfrage von ArgoviaToday mitteilen. Diese würden jedoch zeitnah ersetzt werden. Die SBB möchte aber niemanden auf die Idee bringen, Schilder zu klauen, weshalb sie sich auch nicht weiter dazu äussern.
Laut René Ingold, Leiter Haus- und Werkdienste Untersiggenthal, war die Gemeinde bis anhin nicht von diesem Problem betroffen. «Vorher war es bei uns ruhig. Das kam erst in den letzten Wochen auf», erzählt Ingold. Trotz allem sei es schwierig, die Täter zu erwischen. Aus diesem Grund bleibt nur zu hoffen, dass der Schilderklau im Aargau in Zukunft wieder abnehmen wird.
(rce)