Diese Aktionen sind im Aargau geplant
Quelle: Zeitgeschichte Aargau/Aargauer Zeitung
In diesem Jahr stehen gleich zwei Jubiläen an: 30 Jahre Frauenstreik und 50 Jahre Frauenstimmrecht. Nachdem im vergangenen Jahr die meisten Aktionen wegen Corona virtuell stattfinden mussten, kehrt der diesjährige Streik zumindest teilweise wieder auf die Strasse zurück.
30 Forderungen für eine gleichgestellte Gesellschaft
«In Baden am Bahnhof werden ab 15 Uhr 30 Forderungen für mehr Gleichberechtigung hängen, die aufzeigen sollen, wie weit der Weg zu einer gleichgestellten Gesellschaft noch immer ist», so Mia Gujer, SP-Politikerin und Mitorganisatorin der diesjährigen Aktion. Die Forderungen sind vielfältig, einige sehr konkret, andere sprechen eher allgemeine Missstände in der Gesellschaft an. Gefordert wird unter anderem eine 50 Prozent Frauenquote in Führungsgremien, die kostenlose Kinderbetreuung oder gleicher Lohn für alle.
Bei der Aktion gehe es darum, Präsenz zu zeigen und um Sichtbarkeit. «Ich bin seit mittlerweile zehn Jahren aktiv im Frauenstreik. Es ist erschreckend und auch frustrierend, wie wenig sich seither getan hat», so Gujer. Umso wichtiger sei es deshalb, nicht locker zu lassen und immer wieder deutlich zu machen, wie weit entfernt wir noch immer von einer gleichgestellten Gesellschaft sind.
Feministisches Impfzelt in Aarau
Wer in Aarau unterwegs ist, kann sich ab 13 Uhr am Holzmarkt im «feministischen Impfzelt» einen «Gleichstellungs-Schnelltest» oder eine «feministische Schluckimpfung» abholen. Zwar zielt die Aktion auf die aktuelle Corona-Situation ab; den Organisatorinnen geht es aber natürlich nicht darum, die Impfkampagne des BAG voranzutreiben, sondern um die Gleichstellung der Frau. Man wolle locker ins Gespräch kommen und aufzeigen, warum es wichtig ist, sich weiterhin für feministische Anliegen einzusetzen, so Antonia Iten vom Verein Frauenstreik Aargau.
In einer Mitteilung heisst es ausserdem: «Jung und Alt, auch revolutionäre Grossmütter, erinnern an bestehende Diskriminierungen und stellen Forderungen. Komm vorbei, mach mit, unterstütze uns. Wir sammeln alle Forderungen – auch deine – und überreichen sie später der Frauen*session 2021.»
Drei Politikerinnen erinnern sich
Für die Gleichberechtigung kämpfen die Schweizer Frauen schon lange. Vor Jahrzehnten waren die Nachteile für sie noch deutlicher. Wie sie diese Zeit erlebt haben, erzählen die drei Politikerinnen Doris Leuthard, Stéphanie Mörikofer und Doris Stump im Dokumentarfilm von «Zeitgeschichte Aargau» in Zusammenarbeit mit der «Aargauer Zeitung». Einen Ausschnitt davon siehst du oben im Video.
Den ganzen Film kannst du im Artikel der «Aargauer Zeitung» sehen.