Auf dem Smartphone etwas zu diktieren, damit daraus ein Text entsteht, ist im Jahr 2023 nichts Neues. Bis jetzt war es notwendig, dafür auf Hochdeutsch zu sprechen, um einen Text in der gleichen Sprache zu erhalten. Seit etwa zwei Monaten gibt es nun eine neue App unter dem Namen «Schweizerdeutsch übersetzen», die das Ganze zusätzlich vereinfacht.
So funktioniert die App
Mit dieser App können schweizerdeutsche Sprachnotizen zu hochdeutschen Texten übersetzt werden. Dadurch soll es jetzt möglich sein, auf Mundart Nachrichten zu diktieren und via E-Mail, Whatsapp oder anderen Messengern zu versenden. Auch erhaltene Sprachnotizen auf diversen Nachrichten-Apps lassen sich mit der App teilen, um übersetzt zu werden.
Entwickelt wurde die App vom Aargauer Software-Entwickler Florian Gyger Laut ihm ist die App für Personen da, die in ihrem Alltag Schweizerdeutsch sprechen und diese Sprache auch in der digitalen Welt nutzen wollen. «So wie eine Brücke, um Schweizerdeutsch besser in der digitalen Welt nutzen zu können», so Gyger.
Die App versteht nicht nur Aargauer Dialekt
Schnell stellt sich Frage, mit welcher Technologie eine Sprache übersetzt werden kann, die weder eine offizielle Rechtschreibung noch ein genormtes Wörterbuch hat. Gyger sagt dazu: «Das Ganze funktioniert dank künstlicher Intelligenz.» Vereinfacht erklärt funktioniert die künstliche Intelligenz so, dass sehr grosse Datenmengen genutzt werden, um eine Maschine zu trainieren. Von diesen Daten lernt die Maschine, wie gewisse Ziele umgesetzt werden können. «Die künstliche Intelligenz, welche in dieser App genutzt wird, hat mit über 500'000 Stunden Audiomaterial trainiert. In diesen Dateien hat es so viele Dialekte drin, sodass sie ziemlich flächendeckend Mundart verstehen kann.» Die App versteht also nicht nur Aargauer Dialekt.
Die dafür verwendeten Datensätze sind nicht etwa durch App-User zustande gekommen, sondern es handelt sich um öffentlich zur Verfügung gestellte Daten, die für solche Zwecke bestimmt seien.
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Künftig soll die App noch mehr können
Ein Test zeigt allerdings, dass es hie und da noch etwas hapert. Manche Dialekte scheinen die App noch etwas zu überfordern.
Zu 100 Prozent zufrieden sieht sich auch Gyger noch nicht. Denn sie befindet sich laut ihm noch im Frühstadium. Darum nehme er auch gerne Feedback entgegen und fügt an, «beim nächsten Update soll es möglich sein, die übersetzten Dateien auch nachträglich ansehen zu können. So kann die App auch wie eine Art Notiz-App verwendet werden».
Lust auf einen Test?
Für eine Übersetzung wird ein sogenanntes Token benötigt. Die ersten zehn sind gratis, weitere kosten allerdings. Oder du musst Freundinnen oder Freunde einladen. Falls dir das nicht reicht, erhältst du mit dem Code «argovia5» weitere fünf Token gratis.