Diese Corona-Massnahmen plant der Aargau für die Schulen
Quelle: TeleM1
Trotz der etwas entspannteren Corona-Lage im Kanton Aargau hat der Regierungsrat am Donnerstag neue Massnahmen für die Schulen angekündigt. Dies vor allem auch mit Blick auf die kommenden Herbstferien, die durch die Reiserückkehrer ein erhöhtes Ansteckungsrisiko mit sich bringen.
Diese Massnahmen gelten für Schulen
Konkret will der Regierungsrat deshalb die Maskenpflicht bis zwei Wochen nach den Herbstferien verlängern. «Wir wissen heute nicht, wie die Situation nach den Herbstferien aussieht. Die Maskenpflicht für die zwei Wochen nach den Herbstferien ist eine Vorsichtsmassnahme, die wir aus der Erfahrung der Sommerferien beschlossen haben», sagte Gesundheitsdirektor Jean-Pierre Gallati. Die Maskenpflicht werde so lange wie nötig aufrechterhalten. Je nach Veränderung der Lage sei eine Verlängerung oder bei einer positiven Entwicklung auch eine erneute Aufhebung der Maskenpflicht möglich, so Gallati weiter.
Das repetitive Testen an den Schulen bleibt weiterhin freiwillig. In der Organisation der Nachtests wurde aber einiges geändert, um eine erneute Überlastung zu verhindern, erklärte der Aargauer Gesundheitsdirektor: «Der Kern der Anpassungen ist, dass die Nachtestungen anders organisiert werden. Die Schulen können diese selber durchführen. Damit gewinnen wir Zeit und können Fehlerquellen vermeiden.»
Mit dieser Änderung steigere man die Kapazität der Tests deutlich. Auf alles könne man aber trotzdem nicht vorbereitet sein. «Es kann natürlich immer Situationen geben wie nach den Sommerferien, wo wir 30-mal mehr Infektionen haben als erwartet. Wenn das wieder passieren würde, wären wir nun darauf vorbereitet. Aber wenn es nach den Herbstferien 70- oder 100-mal mehr Ansteckungen gäbe, würde wahrscheinlich auch mit den Anpassungen die Kapazität nicht reichen», erklärte Gallati weiter.
Obligatorisch machen will der Regierungsrat das repetitive Testen für Schulen erst, wenn sich die Gesamtsituation nach den Herbstferien drastisch verschlechtert. Alle Schülerinnen und Schüler zum Testen zu verpflichten, wäre jedoch rechtlich sehr schwierig.
Impfquote im Aargau noch immer tief
Die Fallzahlen im Kanton Aargau sinken wieder. Grundsätzlich ist die epidemiologische Lage im Aargau also deutlich entspannter als auch schon. Für Christoph Fux, Chefarzt Infektiologie am Kantonsspital Aarau, ist dies aber noch lange kein Grund, aufzuatmen: «Unsere Impfquote ist im Schweizer Vergleich unterdurchschnittlich und im europäischen Vergleich sogar deutlich unterdurchschnittlich.»
Zudem sei die Belegung der IPS-Betten zwar scheinbar tief, dies aber auch nur, weil viele operative Eingriffe noch immer verschoben werden und die Entwicklungen auf der Intensivstation den Ansteckungen zwei bis drei Wochen hinterherhinken.
Mit Sorgenfalten blickt Fux auf die Herbstferien. Er hofft schwer, dass sich so eine Situation wie es sie nach den Sommerferien gegeben hat, nicht wiederholt. Dies müsse mit allen Mitteln verhindert werden: «Wir hoffen natürlich, dass die Leute, die ins Ausland reisen, dies mit dem entsprechenden Impfschutz tun. Was sicher auch hilfreich sein wird, ist, wenn sich die Ferienreisenden bei der Rückkehr sowie vier bis sieben Tage später testen lassen.»
(umt)