Erst vor wenigen Wochen haben Experten der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg in Freiburg zum ersten Mal überhaupt nachweisen können, dass ein weiblicher Wolf, eine sogenannte Fähe, durch den Schwarzwald gezogen ist. Anfang Januar hatte sie in zwei Herden im Münstertal insgesamt sieben Ziegen gerissen, wie die Badische Zeitung schreibt. Nun zeigen Bilder der Forschungsanstalt wie zwei Wölfe in St. Blasien in eine Fotofalle getappt sind. Experten glauben, dass es sich um ein Pärchen handelt.
Wolfsrudel als neue Herausforderung
«Dass wir zwei Wölfe auf solch einem Foto sehen, ist eigentlich schon etwas Aussergewöhnliches», sagt Matthias Schmid, Sprecher des Stuttgarter Umweltministeriums gegenüber der Zeitung. Dass es in den kommenden Jahren zu mehreren Rudeln im Schwarzwald kommen wird, steht für die Experten der forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Würtenberg ausser Frage.
Schafriss im Aargau
Erst Ende Januar trieb in Unterkulm ein Wolf sein Unwesen und riss ein Schaf. Der Präsident des Jagdvereins Unterkulm erhielt anschliessend diverse Rückmeldungen von besorgten Landwirten. Einfach abschiessen kann der Jagdverein das Raubtier aber nicht. «Der Wolf ist geschützt. Ohne einen entsprechenden Entscheid des Bundesrats geht das nicht», so Präsident Hans Rudolf Berner, in einem Brief des Jagdvereins Unterkulm an die Landwirte. Auch die Wölfe aus dem Schwarzwald dürften den Aargau in den nächsten Monaten beschäftigen. «Es könnte gut sein, dass Jungwölfe aus diesem Rudel in den Aargau wandern», so David Gerke, Geschäftsführer des Vereins «Gruppe Wolf Schweiz». Wölfe seien sehr mobil, so der Experte weiter. Auch eine Rheinüberquerung wäre kein Problem.
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(web)