Bei den insgesamt 253 Testkäufen fanden zehn online statt. Dabei zeigte sich, dass Jugendliche bei den Online-Testkäufen in neun von zehn Fällen an Alkohol- und Tabakprodukte gelangten. «Hier besteht Handlungsbedarf und die bestehenden technischen Mittel zur Altersidentifikation reichen nicht aus, um den Jugendschutz zu gewährleisten», schreibt das Aargauer Gesundheitsdepartement in einer Mitteilung.
Für die Testkäufe im Onlinehandel wurden via App bei Lieferservices alkoholische Getränke bestellt. Dabei habe nur einer von zehn Onlinehändlern die Jugendschutzbestimmungen vollständig eingehalten. Der Kanton spricht deshalb von «erheblichen Lücken» in der Einhaltung der Jugendschutzbestimmungen.
Jugendliche erhalten auch in Läden Alkohol
Die deutlich höhere Anzahl an Testkäufen (243) fand hingegen in Restaurants, Take-aways, Tankstellenshops, Kioskgeschäften, Bars, bei Grossverteilern sowie an Events und Festen statt. Und auch wenn der Kanton dort von einer Abnahme der Fehlverkaufsquoten seit dem Jahr 2021 spricht, gelangten Minderjährige ungefähr bei einem Viertel der Testkäufe vor Ort an Alkohol.
Bei 35 von 137 versuchten Bier- und Weinkäufen (26 Prozent) erhielten sie das gewünschte Getränk, wie die Auswertung zeigt. Weniger Verstösse gegen den Jugendschutz gab es bei den Spirituosen mit 13 von 70 Verkäufen (17 Prozent) sowie beim Tabak mit 7 von 36 Verkäufen (19 Prozent).
Die meisten unerlaubten Verkäufe passierten im Detailhandel (40 Prozent) sowie in Bars (38 Prozent). Am besten schnitten Tankstellenshops und Kioske mit 13 Prozent ab.
«Der unrechtmässige Verkauf von Alkohol und Tabak an minderjährige Jugendliche stellt immer noch ein Problem dar», resümiert das Gesundheitsdepartement. Deshalb seien diese Testkäufe im Aargau ein wichtiger Bestandteil der Jugendschutzmassnahmen im Kanton Aargau.
Aargau beteiligt sich an Testkaufkampgange
Weiter heisst es, dass die Testkäufe die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen beim Verkauf von Alkohol und Tabak an Minderjährige verbessern und das Bewusstsein der Verkaufsstellen für den Jugendschutz schärfen. «Regelmässig durchgeführte Testkäufe fördern das korrekte Umsetzen der Jugendschutzbestimmungen und führen so zu einer Reduktion der Verfügbarkeit von alkoholischen Getränken und Tabakwaren für minderjährige Jugendliche.»
Diese Testkäufe finden im Rahmen der Testkaufkampagne des Bundesamts für Zoll und Grenzsicherheit (BAZL) statt, durch die die Käufe in den Kantonen finanziert werden. Dort macht auch der Kanton Aargau mit. Zusätzlich finanziert der Aargau eine zweite Testserie von Wein-, Bier- und Tabaktestkäufen.
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