Quelle: CH Media Video Unit / Ramona Dosch-De Cesaris
Es waren kuriose Szenen am Dienstagnachmittag in Erlinsbach: Ein Schwertransport sollte ein Tram durch die Gemeinde chauffieren. Doch beim Kreisel mitten im Zentrum von Erlinsbach, gleich beim Gemeindehaus und dem Restaurant Löwen, wurde es dann sehr eng für den Transporter. Rund eine halbe Stunde lang ging nichts mehr vor oder zurück. Das Tram konnte auf die Seite genommen werden, sodass der Verkehr wieder durch die Gemeinde fahren konnte. Dass das Tram durch Erlinsbach rollen wird, wusste die Gemeinde bereits seit Montag, wie Beat Baumann, Verwaltungsleiter Erlinsbach, gegenüber Tele M1 berichtet.
Quelle: Tele M1/CH Media Video Unit / Ramona Dosch-De Cesaris
Brunnen musste abgebaut werden
Die Route wurde vorher genau geplant. Dass es dann am Dienstagabend doch noch zu einem spontanen Umplanen kam, ist nicht für alle verständlich. «Vielleicht gibt es eine andere Route, bei der kein Schacht verlegt werden muss. Das sollte man sich vielleicht einmal genauer anschauen. Ich glaube nicht, dass es sinnvoll ist, den Platz extra freizumachen, nur damit ein Transporter mit einem Zug durchfahren kann. Das erscheint mir dann doch übertrieben», sagt Anwohner Roland Maeder.
Am Ende musste sogar der Brunnen abgebaut werden, damit der Transporter Platz hatte und weiterfahren konnte. Gemäss Cedric Hirt von HTS Heavy Transport Service hatte man gehofft, dass man am Baugerüst beim Restaurant Löwen vorbeikomme. Doch dann sei es zu eng geworden, weshalb der Transporter den Rückwärtsgang einlegen musste. «Ohne Gerüst wäre es wohl gegangen», sagt Hirt. Es sei alles ausgemessen worden, aber: «Es ist immer ein Lottospiel.» Mit der Gemeinde habe man dann eine Lösung gesucht, die bestand darin, dass der Brunnen weg musste. Jetzt hofft natürlich die Bevölkerung, dass der Brunnen bald wieder an seinem alten angestammten Platz steht.
Brunnen gehört zum Dorfbild von Erlinsbach
«Es ist ungewohnt. Aber wenn der Brunnen wieder hier steht, wird es schön sein. Der Brunnen gehört einfach in die Dorfmitte, weil er schon immer da war», sagt Alfred Steiner, der seit zehn Jahren in Erlinsbach wohnt. Dem pflichtet Maeder bei: «Er hat Wasser, das fliesst und das ist schön. Viele Leute kommen mit ihren Hunden hierher. Das ist ein toller Service, sowohl optisch als auch praktisch.»
Busbetriebe sorgen für nächste Schwertransporte vor
Wer das Spektakel verpasst hat, braucht sich nicht zu sorgen. Das Tram stammt von Bernmobil und soll nach Rheinfelden gebracht werden. Von dort aus soll es an die Ukraine geliefert werden. Insgesamt sollen so elf ausgemusterte Trams durch den Aargau transportiert werden. «Ich habe schon einige Schwertransporte gesehen, aber dass so viele kommen, hätte ich nicht erwartet», sagt Steiner.
Weil am Dienstag auch die Busse in Erlinsbach wegen der Tram-Panne Verspätung hatten, war am Mittwoch Stefan Schönenberger, Fahrdienstleiter von den Busbetrieben Aarau, vor Ort. «Da weitere Schwertransporter folgen werden, schauen wir uns die Lage genauer an. Sollte es wieder zu einem Vorfall kommen, können wir so unsere Busse rechtzeitig anhalten, damit man sich nicht in Quere kommt.»