Visumpflicht

«Es sind -14 Grad dort» – Türkische Familie versucht verzweifelt ihre Grossmutter zu retten

· Online seit 09.02.2023, 19:56 Uhr
Eine türkische Familie aus Riniken versucht ihre vom Erdbeben in Syrien und der Türkei betroffene Grossmutter in die Schweiz zu holen. Die Frau ist seit Tagen obdachlos. Die Schweizer Bürokratie schiebt diesem Vorhaben jedoch einen Riegel vor.

Quelle: TeleM1

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Seit Tagen denkt Gülcan Sefil nur an ihre Grossmutter. Die 83-Jährige lebt alleine im Süden der Türkei, wo es in den vergangenen Tagen heftige Erdbeben gab. Deshalb möchte ihre Enkelin sie gerne in den Aargau holen.

Sefil ist besorgt um ihre Grossmutter: «Sie hat einfach nichts. Dort herrschen aktuell -14 Grad. Und sie steht nur im Pyjama draussen.»

Visum benötigt

Zwar habe die betagte Frau das Erdbeben überlebt, jedoch ist sie eine von rund 150'000 Menschen, die jetzt obdachlos sind. Eine Überführung in die Schweiz könnte der Frau wohl das Leben retten. Das Problem: Die Türkei gehört nicht zum Schengenraum. Sefils Grossmutter würde ein Visum benötigen, um in die Schweiz reisen zu dürfen.

Dass man ihr nicht helfen kann, kann Sefil nicht verstehen: «Sie muss 10'000 Franken auf dem Konto haben und ich habe nur eine Kopie ihres Passes bei mir. Ausserdem muss sie eine Versicherung abschliessen.» Bürokratische Hürden, die nicht so schnell zu bewerkstelligen sind.

Hilfe vor Ort steht im Fokus

Deshalb hofft Sefil, dass die Schweiz die Visumpflicht lockere und ihre Grossmutter schnell in den Aargau kommen kann. Auf Anfrage jedoch schreibt der Bund, dass aktuell die Hilfsmassnahmen vor Ort im Zentrum der Bemühungen stehen würden.

(ben)

veröffentlicht: 9. Februar 2023 19:56
aktualisiert: 9. Februar 2023 19:56
Quelle: ArgoviaToday

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