In Bremgarten waren es in der vergangenen Woche 17 Eschen, am Mittwoch gab auch die Gemeinde Villmergen bekannt, dass der Forstdienst mehrere der Bäume gefällt hat. Das Problem hat einen Namen: Hymenoscyphus fraxineus oder auch Eschenwelke. Der aus Ostasien vermutlich in den 90ern eingeschleppte Pilz wurde laut dem Bundesamt für Umwelt Bafu 2008 erstmals an Eschen in Basel festgestellt, seit 2015 ist er in der gesamten Schweiz nachgewiesen.
Dieser Beitrag ist auch bei Radio Argovia erschienen:
Baum stirbt langsam ab
Der Pilz befällt zuerst die Blätter und dringt via Stiele und Äste bis in den Stamm ein. Als Folge stirbt Rinde ab und die höher liegenden Bereiche werden nicht mehr ausreichend mit Wasser versorgt. Das führt zu einem Welken des Laubs, die Kronen werden ausgedünnt und der Baum kann langsam absterben. Gemäss Maurus Landolt von der Abteilung Wald werden aber nicht alle befallenen Bäume gleich geschädigt. Warum, das wird jetzt erforscht, zum Beispiel an der Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft in Birmensdorf.
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Und es gibt erste Erkenntnisse, sagt Maurus Landolt: «Man weiss, dass Eschen, die frei stehen oder in weniger dichtem Bestand stehen, auch weniger stark unter dem Pilz leiden. Man vermutet, dass das Mikroklima im dichten Bestand anders ist.» Und zwar, dass dort die Luftfeuchtigkeit höher sei und damit das Wachstum des Pilzes gefördert werde.
Gut genug für Werkzeugstiele
Insgesamt ist die Esche in der Schweiz extrem unter Druck, auch wegen vielen heissen und trockenen Sommern in den vergangenen Jahren. Der Befall im Freiamt ist im schweizweiten Vergleich übrigens nicht stärker betroffen, auch wenn die kurz aufeinander nötig gewordenen Fällungen anderes suggerieren. Wichtig ist, dass die Förster die Notwendigkeit einer Fällung schnell genug erkannt haben. So können herunterfallende Äste gefährlich werden. Ausserdem ist die Holzqualität immer noch ausreichend, um es zu verarbeiten, im Fall von Villmergen zum Beispiel zu Holzstielen für Werkzeuge, Brennholz oder Hackschnitzeln.
(red.)