Aargau/Solothurn
Freiamt

Beinwil: Freiämter Gasthof Rössli sucht immer noch nach neuen Pächtern

Beinwil

«Markt ist total ausgetrocknet» – Gasthof Rössli sucht weiterhin Pächter

· Online seit 25.10.2023, 07:07 Uhr
Die Tür des Rössli in der Freiämter Gemeinde Beinwil bleibt weiterhin geschlossen. Seitdem das langjährige Wirtepaar im März abgetreten ist, gestaltet sich die Suche nach neuen Pächtern schwierig. Jetzt will der Besitzer neue Wege einschlagen.
Jeffrey Gnehm
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Lange Zeit war der Gasthof Rössli mitten im Dorf ein fester Bestandteil des kulinarischen Angebots von Beinwil im Freiamt. Während fast eines Jahrzehnts bewirtete das Ehepaar Rita und Beat Murer die gutbürgerliche Beiz. Im vergangenen März lief ihr Pachtvertrag aus, verlängern wollten sie diesen trotz ihres Erfolges aber nicht. Das Wirtepaar hatte nach knapp 20 Jahren in der Gastronomie genug, wie die «Aargauer Zeitung» berichtete. Nach neun Jahren im Rössli verabschiedete sich das Paar mit einer «Uustrinkete» in Rente.

Seit jeher ist das Restaurant mit der rotbraunen Schindelfassade geschlossen. Die Suche nach einer Nachfolge gleicht für Besitzer Markus Flühmann, der das Restaurant vor 22 Jahren gekauft hat, einer Odyssee: «Es läuft harzig, sehr harzig. Es gibt kaum Bewerbungen und die, die sich bewerben, entpuppen sich nach einem Background-Check als unbrauchbar.» Seit Corona sei der Markt total ausgetrocknet, erklärt er weiter.

Ein wichtiger Begegnungsort ging verloren

Über sechs Monate nach der Schliessung bleibt die Zukunft der Beiz im Herzen der 1300 Seelengemeinde noch immer ungewiss. Das Rössli werde aber im Dorf schmerzlich vermisst, sagt Irene Hagenbuch, stellvertretende Gemeindeschreiberin, auf Anfrage von ArgoviaToday.  Regelmässig erkunden sich die Einwohnerinnen und Einwohner danach, wann das Rössli wieder öffne. In einer Mitteilung beteuert die Gemeinde, dass das Gasthaus schon immer ein wichtiger Treffpunkt für die Bevölkerung des Dorfes gewesen sei. Um dies baldmöglichst wieder anbieten zu können, will Markus Flühmann seine Suche nun sogar über die Grenze hinaus erweitern.

Weil sich auf konventionellem Weg offenbar niemand Geeignetes für die Nachfolge des Wirtepaares Murer finden lässt, inseriert Markus Flühmann den offenen Posten bald auch in Fachzeitschriften im süddeutschen und vorarlbergischen Raum. Was die Küche anbelangt, da ist der Besitzer völlig offen. Die Herkunft und Sprache sollen keine Hürden sein. Auch was das kulinarische Angebot angeht, spiele für den Besitzer nur eine sekundäre Rolle – auch eine nicht typische Schweizer Küche könne er sich vorstellen. Für die Nachfolge des Vorgängerpaars sei einzig und allein ein seriöser Eindruck entscheidend.

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«Vielleicht wird im Rössli ja bald bayerisch oder österreichisch gesprochen. Das sollte aber kein Problem sein, das versteht man in Beinwil», fügt Flühmann an. Sollte der neue Weg also Früchte tragen und ein neuer Pächter gefunden werden, kann es bald möglich sein, dass es auf der Rössli-Speisekarte vielleicht bald bayerische Kartoffelknödel, traditionellen Kaiserschmarrn, ein Nasi Goreng oder einen mexikanischen Burrito gibt.

veröffentlicht: 25. Oktober 2023 07:07
aktualisiert: 25. Oktober 2023 07:07
Quelle: ArgoviaToday

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