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Benzenschwil: Verblüffende Mammatus-Wolken im Freiamt gesichtet

Benzenschwil

Verblüffende Mammatus-Wolken im Freiamt gesichtet

28.03.2023, 12:49 Uhr
· Online seit 28.03.2023, 12:48 Uhr
Daniel Klausner war entzückt, als er am Sonntagabend aus dem Fenster blickte. Am Himmel entdeckte der Benzenschwiler beutelartige, nach unten hängende Wolkenformen; sogenannte Mammatus-Wolken. So entsteht das beeindruckende Naturphänomen.
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«Ich habe den Himmel immer etwas im Blick», erzählt Daniel Klausner. Dies nicht ohne Grund: Der Wetterbeobachter ist registrierter Spotter bei «Skywarn». Wetterereignisse wie Gewitter, Hagel, Stürme oder Wolkenbrüche können grosse Schäden verursachen und Leben gefährden. «Skywarn» will deshalb zielgerichtete, direkte Beobachtungen und Warnungen solcher Ereignisse durch geschulte Leute sammeln, welche sich verteilt in der Schweiz vor Ort befinden.

In den USA keine Seltenheit

Registrierter Wetterbeobachter ist Klausner nun seit sieben Jahren. Für das Wetter interessiert sich der Ingenieur aber schon länger. Mammatus-Wolken habe er schon vermehrt gesehen, jedoch nicht hierzulande: «Ich war beruflich über eine längere Zeit in den USA unterwegs. In Gebieten wie den Great Plains oder Tornado Alley sind Mammatus-Wolken keine Seltenheit.» In den genannten Regionen kommt es vermehrt zu stärkeren Unwettern. «In unseren Breitengraden sieht man die beutelartigen Wolken deutlich weniger. So ausgeprägt habe ich sie hier noch nie gesehen», so der erfahrene Wetterbeobachter.

Rückwärtig der Schlechtwetterfront

Klausner erinnert sich an ein regnerisches Wochenende. Er weiss, dass Mammatus-Wolken stets rückwärtig der Front entstehen. Geraldine Zollinger von MeteoNews erklärt, dass die Atmosphäre nach einem Gewitter in der betroffenen Region jeweils instabil ist: «Die auffallenden Beutel der Mammatus-Wolken entstehen aufgrund absinkender und steigender Luftmassen. Die kältere Luft ist schwerer und sinkt nach unten. Ist der Niederschlag verdunstet, erwärmt sich die Luft wieder und steigt nach oben», so die Meteorologin. Diese Luftbewegungen führen zu den ungewöhnlichen Formationen. Der Name Mammatus kommt übrigens vom lateinischen Mamma, dem Wort für Brust oder Euter. Sieht man sich die Form der Wolken an, kommt der Name nicht ganz von ungefähr.

veröffentlicht: 28. März 2023 12:48
aktualisiert: 28. März 2023 12:49
Quelle: ArgoviaToday

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