Seit 90 Jahren ein Zuhause und Arbeitsplatz
«Er wollte für randständige Leute und solche mit Hilfebedarf ein zu Hause und eine geregelte Tagesstruktur schaffen», sagt Michael Dubach, heutiger Leiter des Murimoos über Sämi Holliger. Dieser gründete 1933 den Wohn- und Arbeitsplatz in Muri im Freiamt, nachdem er sechs Jahre dafür gekämpft hatte. «Er hatte beim Start bereits um die 80 Männer», erzählt Dubach. Die Männer arbeiteten sechs Tage die Woche, 11 Stunden für 50 Rappen am Tag. Sie bepflanzten Felder, hielten Tiere und versuchten so, sich über Wasser zu halten. «Man hatte wenig Betreuungspersonal. Man liest in den historischen Schriften zum Teil von einem Aufseher für die 80 Männer».
Heute noch besser als damals
Heute sieht das Murimoos ganz anders aus. «Wir haben sozialpädagogisches Personal, wir haben viel höhere Begleitmöglichkeit für die Menschen, die bei uns wohnen», sagt Michael Dubach. Diese Menschen haben schwere Schicksale erlebt oder haben psychische Beeinträchtigungen, die bei der Integration in die Arbeitswelt Hilfe benötigen. Die Arbeitenden haben heute viel ein breiteres Arbeitsangebot als noch vor 90 Jahren. Dubach zählt auf: «Wir bauen Spielplätze, produzieren landwirtschaftliche Produkte, vermarkten und liefern diese und haben auch ein eigenes Restaurant.» Wichtig ist dem Leiter des Betriebs vor allem, dass die Menschen, die im Murimoos arbeiten, die Möglichkeit haben, so modern wie möglich zu arbeiten.
Nach 90 Jahren ist das Murimoos auch nicht mehr nur ein Arbeits- und Wohnplatz. Familien besuchen den Erlebnispark in Muri. Kinder können sich auf den erbauten Spielplätzen austoben und die Erwachsenen verkosten sich im Restaurant.
Jubiläumsfeier
Am Freitagnachmittag, am Jubiläumstag, bietet das Murimoos einen Erlebnisrundgang an. «Durch all unsere Betriebe kann man durchgehen. Es gibt Posten, bei denen man unseren Alltag erleben kann», sagt Michael Dubach, «man kann Rüebli zupfen oder ein Flaschenöffner schmieden.» Dazu werden die Besuchenden mit Produkten aus dem Murimoos verpflegt. Wie Michael Dubach weiter sagt, freuen sich alle auf den Tag und auf ganz viele Besucherinnen und Besucher. Das Fest dauert bis 22 Uhr.