Zehn Mitarbeitende des Spitals Muri sind dafür verantwortlich, dass täglich die interne Wäscherei betrieben wird. Rund 250 Tonnen Wäsche werden jährlich im Freiämter Grossbetrieb gewaschen, wie das Spital auf dessen Webseite bekannt gibt. Allerdings werden die gebrauchten Flauschdecken der ambulanten Station täglich in Massen weggegeben – anstatt diese zu waschen.
Leserreporter bekundet Unverständnis
Wie ein ArgoviaToday-Leserreporter berichtet, seien es täglich dutzende Decken, welche nach dem Gebrauch nicht mehr verwendet werden könnten. Mitarbeitende würden deshalb aus Eigeninitiative den Patienten die Decken mit nach Hause geben wollen. Diese würden aber nur partiell angenommen werden. Dies sorgt hin und wieder für Kopfschütteln. Sinnvoller wäre es, die Decken in der internen Wäscherei mit der restlichen Wäsche zu waschen und wieder in den Spitalalltag zu integrieren, fragt sich der Leser. Und weiter, ob der nachhaltigere Weg der umständlichere und teurere wäre und somit auf die Einwegdecken ausgewichen wurde.
Spital Muri überlässt die Entscheidung den Patienten
Auf Anfrage teilt das Spital Muri mit, dass die Verantwortung über die Decken bei den jeweiligen Patienten läge, welche diese erhalten haben, und weist zusätzlich auf die Hygienestandards hin: «Material, das in einem Spital zum Einsatz kommen darf, muss die höchsten Standards bezüglich Hygiene, Verträglichkeit und Sicherheit erfüllen.» Bei der Mehrheit der Decken, welche im Spital im Einsatz seien, handle es sich laut dem Spital Muri um Mehrwegdecken. Diese würden im Haus gereinigt und für die Wiederverwendung aufbereitet werden. «In einigen Bereichen wie zum Beispiel in der Tagesklinik kommen die Einwegdecken zum Einsatz. Diese sind grundsätzlich für den einmaligen Gebrauch konzipiert und eignen sich nicht für die Wiederverwendung im Spital.» Im privaten Gebrauch stünde den Decken einer mehrmaligen Verwendung allerdings nichts im Wege.
Das KSA nutzt keine Einwegdecken
Auf die Frage, in welchen Bereichen das Kantonsspital Aarau Einwegdecken verwendet, antwortet Mediensprecher Boris Rauscher: «Dank neuer Erkenntnisse und einwandfreier Aufbereitung durch unsere Wäscherei kommen heute keine Einwegdecken mehr zum Einsatz.»
Auch das Asana Spital Menziken arbeitet ausschliesslich mit Mehrwegdecken. Lediglich bei Operationen und im Notfall benötigt das Personal Einwegabdeckungen für die Betten.
Das Kantonsspital Baden möchte aktuell nicht näher auf die Thematik eingehen. Nachhaltigkeit sei dem KSB ein wichtiges Anliegen. Die Anstrengungen in diesem Bereich werden sie dieses Jahr erstmals in einem Nachhaltigkeitsbericht aufführen.
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