Es würden Entscheide zugunsten der Wirtschaftselite gefällt und wieder baue die Novartis Stellen im Kanton Aargau ab. Mit diesen Worten kritisierte die Aargauer SP in einer Medienmitteilung am vergangenen Donnerstag den angekündigten Stellenabbau des Pharmakonzerns (ArgoviaToday hat berichtet). Damit kritisierten die Sozialdemokraten auch die Standortföderung im Kanton Aargau. Die SP Aargau forderte den Regierungsrat auf, sich bei der Chefetage von Novartis für faire Verfahren und nachhaltige Sozialpläne starkzumachen. Nun kontert GLP-Präsident Philippe Kühni die SP-Kritik: «Eine solche Forderung ist nicht vorteilhaft», so Kühni. Der Arbeitsmarkt spiele, die allermeisten Personen würden schnell wieder einen Job finden, ist Kühni überzeugt.
«Novartis weiss was sie macht»
Für den GLP-Politiker ist klar, dass die Novartis-Führung wisse, was sie tut. Sollte der Regierungsrat in der Chefetage des Pharmakonzerns vorstellig werden, wäre dies für den Wirtschaftsstandort Aargau nicht vorteilhaft, ist Kühni überzeugt. Ausserdem werde im Fricktal ja gleichzeitig auch ausgebaut. Ebenfalls in dieser Woche gab Lonza einen Ausbau am Standort Stein bekannt. 400 neue Arbeitsplätze würden damit in den nächsten Jahren geschaffen.
Leere Versprechen nach Steuergesetzrevision
Die SP kritisierte nicht nur den Stellenabbau an sich, sondern auch den jüngst gefällten Volksentscheid zur kantonalen Steuergesetzrevision. «Versprochen wurde der scharenweise Zuzug von Firmen und die Schaffung von Arbeitsplätzen», kritisiert SP-Grossrätin Carol Demarmels. Nun scheine das Gegenteil einzutreten. Die FDP zeigte sich darauf verwundert über die Aussagen. «Novartis ist ein international tätiger Konzern mit Standorten im Aargau. Ich gehe nicht davon aus, dass sich die Konzernleitung von der Aargauer Steuerpolitik beeinflussen lässt», erklärt FDP-Grossrat Silvan Hilfiker diese Woche auf Anfrage von ArgoviaToday.
(web)