Was der eine wegwirft, könnte ein anderer noch gebrauchen. Und wenn es eh weggeworfen wird, kann man es doch sicher mitnehmen, oder? Das dachte sich auch ein 45-jähriger Aargauer. Aber so einfach ist es leider nicht. Mitte Februar 2024 ging der Mann zu einer Entsorgungsstelle in Kaiseraugst. Laut einem Strafbefehl der Aargauer Staatsanwaltschaft hielt er dort Ausschau nach brauchbaren Materialien.
Geräte wollte er für sich selbst nutzen
Schliesslich wurde er fündig und nahm Elektroschrott und einen Tumbler im Wert von insgesamt 250 Franken mit. Die Gegenstände wollte er für eigene Zwecke nutzen und verliess die Entsorgungsstelle. Da es sich bei der Mitnahme der Geräte um geringfügigen Diebstahl handelt, wurde der Mann nun per Strafbefehl verurteilt. Er muss eine Busse in der Höhe von 250 Franken und Kosten von 410 Franken bezahlen. Die Zivilforderung der Entsorgungsstelle in Kaiseraugst wird separat geklärt.
Deshalb ist es auch bei Schrott ein Diebstahl
Wenn der Besitzer oder die Besitzerin die Geräte bei einer Entsorgungsstelle abgibt, dann geht der Besitz über an den jeweiligen Recyclinghof, wie Marco Sollberger, Angestellter bei der Rewag Entsorgungs AG, gegenüber ArgoviaToday sagt. Wer sich einfach an den Geräten bedient, begeht demnach Diebstahl und das wird geahndet. «Wir haben Kameras installiert und können so recht schnell nachverfolgen, wer etwas gestohlen hat.» Darüber hinaus seien sie verpflichtet, Elektrogeräte korrekt zu entsorgen. «Wir arbeiten mit Swico zusammen. Ausserdem sind wir auch Dienstleister. Die Kundschaft verlässt sich darauf, dass wir die Geräte ordnungsgemäss vernichten.»
Bis zu zehn Diebstähle in der Woche
Weiter erzählt er, dass es laut Swico schon vorgekommen sei, dass Kunden ihre Laptops in einem Recyclinghof abgegeben haben und dann später eine Meldung erhielten, dass jemand versuche, sich einzuloggen. «Das ist natürlich nicht gut», erklärt Sollberger. Daher sei die Firma sehr streng, damit solche Vorfälle bei der Rewag Entsorgungs AG nicht vorkommen und ahndet Diebstahl demnach mit einer Anzeige. «Früher war ich Stammgast bei der Polizei und hab pro Woche bis zu zehn Diebstähle gemeldet.» Die Fälle haben aber stark abgenommen, seitdem sie vermehrt ein Auge darauf haben.