Dank Crowdfunding

«Meer ist wie ein Spielplatz»: Aargauer Brüder erobern internationale Surfspitze

· Online seit 19.03.2023, 08:17 Uhr
Kilian und Rivan Rosskopf aus Rheinfelden haben das Surfen für sich entdeckt. Die Brüder machen das aber längst nicht mehr nur als Hobby, sondern investieren unzählige Stunden in den Sport. Während Rivan zurzeit auf Hawaii trainiert, kämpfte Kilian zuletzt in der Dominikanischen Republik um eine Medaille.
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«Es hat mega Spass gemacht», erzählt Kilian Rosskopf gegenüber ArgoviaToday. Die Teilnahme am «Master of the Ocean»-Wettkampf in der Dominikanischen Republik war für den 15-jährigen Jungsurfer aus dem Aargau ein unvergessliches Erlebnis – und erfolgreich dazu. Kilian hat mit dem Schweizer Team den 1. Platz geholt.

Auch sein älterer Bruder Rivan ist ein passionierter Surfer. Der 16-Jährige hat ebenfalls schon an zahlreichen Wettbewerben teilgenommen und konnte sich in der Szene bereits einen Namen machen. Zurzeit weilt er für mehrere Monate auf Hawaii, um seiner Surf-Leidenschaft weiterhin regelmässig nachgehen zu können. Auf die Teilnahme am «Master of the Ocean» hat er bewusst verzichtet. «Dann hätte ich weniger Zeit hier auf Hawaii verbringen können. Aber das wollte ich nicht. Hawaii ist der beste Ort, um zu trainieren.»

In Rheinfelden geboren, auf Hawaii aufgewachsen

Den Brüdern aus dem Aargau wurde die Liebe zum Surfsport beinahe in die Wiege gelegt. Geboren und aufgewachsen sind zwar beide in Rheinfelden. Doch schon früh zog es die Familie immer wieder auf die sonnige Insel Hawaii. Als Kilian fünf und Rivan sieben Jahre alt waren, wanderten die Rosskopfs schliesslich nach North Shore – das sich auf der hawaiianischen Insel Oahu befindet – aus. So kamen sie dann auch mit dem Surfsport aktiv in Berührung. «Es gibt auf Hawaii kaum Spielplätze oder so. Das Meer ist wie ein riesiger Spielplatz und da alle anderen gesurft haben, wollte ich das auch», erzählt Kilian. Auch Rivan bestätigt, dass Surfen auf Hawaii ganz normal sei. «Es ist fast so, wie wenn man in der Schweiz Fussball spielt.»

Vor etwa zwei Jahren ist die ganze Familie wieder in die Schweiz zurückgekehrt. Die Eltern von Rivan und Kilian wollten, dass ihre Kinder die Schule im Aargau beenden können. Einziges Problem: In der Schweiz gibt es kein Meer. «Hier kann man nur im Sommer surfen. Denn die Flusswellen brechen nur dann, wenn der Schnee geschmolzen und der Wasserpegel etwas höher ist», erklärt Rivan. Während die Brüder auf Hawaii mehrmals pro Tag auf dem Board stehen konnten, können sie in der Schweiz nur noch etwa einmal pro Woche surfen.

Konkurrenzkampf zwischen den Brüdern

Dennoch ist die Liebe zum Surfsport bei den Aargauer Brüdern nicht erlischt. «Jedes Mal, wenn ich im Wasser bin und auf meinem Brett eine Welle abfahren kann, macht es einfach Spass», schwärmt Kilian. Um die vielen Reisen und das Material für den Surfsport finanzieren zu können, haben die Aargauer Brüder ein Crowdfunding-Projekt lanciert. «Wir haben das Projekt gestartet, weil Surfen ein teurer Sport ist. Es ist wirklich schön, dass wir nun Geld haben, das wir nur in den Sport investieren können», sagen sie. Innert kürzester Zeit haben die jungen Aargauer mehr als 10'000 Franken gespendet bekommen.

Obwohl die Nachwuchssportler sich gegenseitig pushen, gibt es zwischen den Brüdern auch einen kleinen Wettkampf. «Manchmal nervt es schon, wenn ich gegen meinen jüngeren Bruder surfen muss. Er ist sehr gut geworden. Früher habe ich immer gewonnen, aber bei den letzten Schweizer Meisterschaften hat er mich im Finale bei den Männern und den Junioren geschlagen. Das war schon scheisse. Es ist aber auch cool, dass ich eine Competition gegen ihn habe», sagt Rivan.

Für die Zukunft haben beide noch grosse Ambitionen. Unter anderem würden sie gerne mal an den Olympischen Spielen oder an den «World Surfing Games» teilnehmen. Allerdings sei es nicht ganz einfach, eine professionelle Surfkarriere zu starten. «Einerseits muss man richtig gut sein und andererseits sollte man am Meer wohnen.» Zudem sei auch das Finanzielle eine Hürde, um als Profi durchstarten zu können. Mit dem gesammelten Geld können sich die Aargauer aber zumindest vorerst ihre Karriere finanzieren.

veröffentlicht: 19. März 2023 08:17
aktualisiert: 19. März 2023 08:17
Quelle: ArgoviaToday

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