Grosser Rat

Parlament entscheidet: Mittelschule Fricktal wird in Stein gebaut

09.11.2021, 15:21 Uhr
· Online seit 09.11.2021, 15:15 Uhr
Die neue Mittelschule im Fricktal wird in Stein AG errichtet. Das hat der Grosse Rat am Dienstag einstimmig entschieden. Eine Minderheit im Parlament wollte jedoch Rheinfelden als Standort.
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Der Grosse Rat bewilligte für den Landerwerb und die Planung einen Kredit von 13,7 Millionen Franken. Die Mittelschule Fricktal war bei allen Parteien im Grundsatz unbestritten.

Meinungsdifferenzen gab es bei der Standortfrage. Für den vom Regierungsrat vorgeschlagenen Standort Stein sprachen sich SVP, FDP, Mitte und EVP aus. Stein liege zentrale im Fricktal, und auch regionalpolitische Überlegungen müssten berücksichtigt werden.

Für den Standort Rheinfelden machten sich SP, Grüne und GLP stark. Der Bevölkerungsschwerpunkt im Fricktal liege klar in Rheinfelden. Eine Mittelschule gehöre in ein aktives Zentrum. Die Region Rheinfelden sei der Motor des unteren Fricktals.

Bildungsdirektor Alex Hürzeler (SVP) sagte, man plane bei der neuen Mittelschule mit dem gesamten Einzugsgebiet des Fricktals. Der Regierungsrat habe eine Gesamterwägung vorgenommen und daher Stein als Standort vorgeschlagen.

Schule auf der grünen Wiese

Der Schulstandort auf dem Areal Neumatt Ost in Stein liegt am Schnittpunkt der Bahnlinien Basel-Zürich und Basel-Laufenburg. Die Aufenthaltsqualität auf dem knapp vier Hektaren grossen Areal ist gemäss Regierungsrat für die Schülerinnen und Schüler sehr hoch.

Erstmals nach einem halben Jahrhundert wird der Kanton Aargau eine neue Schule bauen. Die Inbetriebnahme der neuen Kantonsschule im Fricktal ist auf das Schuljahr 2029/30 vorgesehen.

Der Betrieb soll etappenweise hochgefahren werden. Der Kanton Aargau rechnet damit, dass rund 820 Schülerinnen und Schüler die neue Mittelschule besuchen werden.

Basel hat keinen Platz für Fricktaler

Derzeit besuchen je rund 300 Schülerinnen und Schüler aus dem Fricktal die Mittelschulen in den Kantonen Basel-Landschaft und Basel-Stadt.

Ende 2020 schlossen die vier Nordwestschweizer Kantone Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt und Solothurn eine Absichtserklärung für die Neuregelung der gegenseitigen Aufnahme von Auszubildenden an die Mittelschulen ab.

Vor allem der Kanton Basel-Landschaft sieht keine Möglichkeit mehr, über das Schuljahr 2024/25 hinaus neue Schülerinnen und Schüler aus dem Fricktal aufzunehmen. Ab Schuljahr 2025/26 bis zur Inbetriebnahme der neuen Schule wird deshalb eine Übergangslösung im Fricktal benötigt. Wie diese Lösung aussehen soll, ist gemäss Regierungsrat Hürzeler noch offen.

veröffentlicht: 9. November 2021 15:15
aktualisiert: 9. November 2021 15:21
Quelle: sda

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