Ein riesiger Schuldenberg plagt Bettina Collart. Zinsen von rund 20'000 Franken monatlich wurden nicht mehr bezahlt, die Bank hat die Hypothek gekündigt, die Schulden belaufen sich mittlerweile auf 1,25 Millionen Franken. Nach der Trennung von ihrem Mann kommt am Freitag der nächste Schlag. Um die Schulden zu tilgen, muss der Aemmerhof im Mettauertaler Ortsteil Wil versteigert werden. Ein harter Moment für Bettina Collart: «Ich bin in psychologischer Betreuung. Ich versuche mich über Wasser zu halten, versuche für meine Kinder auch noch die Stabilität zu geben, die sie brauchen. Aber es geht mir sehr sehr schlecht in der ganzen Situation», sagt sie beim Besuch von Tele M1 bei ihr und ihrem neuen Lebenspartner.
Die Versteigerung des Hofs mit Zweifamilienhaus und 16 Hektar Land ist gut besucht. Rund 100 Personen sind gekommen. Den Zuschlag erhalten hat ein junges Paar aus Oeschgen im Fricktal, weiss die «Aargauer Zeitung». 1,65 Millionen waren beim «Zum Dritten» geboten.
Ein glücklicher Tag also für das Paar, ein trauriger Tag für die ehemaligen Besitzer. Dieses schiebt sich die Schuld am finanziellen Desaster gegenseitig zu. Fakt ist: Der gemeinsame Traum vom eigenen Hof ist geplatzt. Trotzdem hofft Stéphane Collart im Gespräch mit Tele M1 darauf, dass er weiterhin «buure» darf: «Es wäre mein Wunsch, den Hof weiter zu bewirtschaften. Das ist auch der Grund, weshalb ich wirklich mit allen Kräften nach einer Lösung gesucht habe, sodass der Hof nicht liquidiert werden musste.» Bis dahin lenken ihn die 36 Milchkühe und Kälber etwas ab.
(red.)