Quelle: ArgoviaToday / TeleM1
Die Aufnahmen der Überwachungskamera zeigen, wie zwei Autos vor dem Waffengeschäft in Wallbach halten. Es steigen sechs Personen aus, sie tragen Polizei-Sicherheitswesten, sind mit Pistolen und Sturmgewehren bewaffnet. Besitzer Jean-Paul Schild wohnt direkt über seinem Geschäft und wird durch den Lärm aus dem Schlaf gerissen. Er erkennt sofort: Das sind keine Polizisten – einer der Männer hat eine Kalaschnikow; diese Waffe ist bei keinem Schweizer Polizeikorps im Einsatz.
Quelle: TeleM1/ Beitrag vom 30.10.2020
Am Mittwoch muss sich Schild vor dem Bezirksgericht Rheinfelden verantworten, weil er auf die Einbrecher geschossen hat – die Staatsanwaltschaft beantragt drei Jahre Freiheitsstrafe, davon sechs Monate unbedingt. Sein Verteidiger fordert hingegen einen Freispruch. Er habe sich mit dem gewehrt, was ihm gerade zur Verfügung stand und in der Situation wirksam ist, so Roland Metzler. Die Angreifer sollen schliesslich 20-mal geschossen haben.
Quelle: ArgoviaToday/Michelle Brunner
Auch kam der Beschuldigte nochmals zu Wort. Er betonte wiederholt, dass er niemandem habe verletzen oder töten wollen. Es sei «eine gewisse Bedrohung» gewesen, als er die Angreifer mit den Waffen gesehen habe. Ausserdem war dies auch eine Gefahr, nicht nur für ihn, sondern auch für seine Frau.
Nach weniger als einer Stunde Beratung sprach das Bezirksgericht Rheinfelden das Urteil. Es hat Schild von Schuld und Strafe freigesprochen. Es ist noch nicht rechtskräftig und kann angefochten werden. Die Gerichtspräsidentin begründet das Urteil. Ihr sei vor allem wichtig, dass dies kein «Freibrief» für Waffenhändler sei, auf Personen zu schiessen. Bei diesem Vorfall soll es sich um kaltblütige Angreifer gehandelt haben, die ein grosses Gefährdungspotenzial gewesen sein konnten.
Jean-Paul Schild zeigt sich nach dem Freispruch sichtlich erleichtert: «Wir sind froh, dass es so gekommen ist. Im Prinzip ist es das Einzige, was ich sagen kann. Ich bin gottenfroh, ist es so passiert.» Auf die Frage, wie schwer die Zeit für ihn war, antwortete Schild, dass es für ihn sehr schwer gewesen war. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig und kann angefochten werden.
Auch Tele M1 hat über den Prozess berichtet. Den ganzen Beitrag kannst du hier nachschauen:
Du willst mehr News aus dem Argovialand? Dann hol dir die ArgoviaToday-App!
(red.)