Der Regierungsrat legte dem Grossen Rat auch eine Variante vor, nur eine halbe Lektion pro Woche zu finanzieren. Eine knappe Mehrheit des Parlaments entschied sich mit 69 zu 63 Stimmen dafür, dass eine volle Lektion pro Woche bezahlt wird – und der Kanton die Zusatzkosten von 144'000 Franken übernehmen muss.
Sollen die Mehrkosten bei den Mittelschulen eingespart werden?
Der Regierungsrat hatte vorgeschlagen, die kostenlose Volllektion kostenneutral umzusetzen. Die Mehrkosten sollten also bei den Mittelschulen eingespart werden. FDP und SVP sprachen sich für dieses Vorgehen aus. Der Kanton müsse mit den Kantonsfinanzen sorgsam umgehen, hiess es.
Die Mitte und die Linksparteien lehnten einen Abbau bei den Mittelschulen ab. Auch die vorberatende Bildungskommission machte sich für die Volllektion mit zusätzlichen Kosten von 144'000 Franken stark. Der Kanton müsse diese Kosten übernehmen.
Aargauer DJ Bobo als Vorbild genannt
Man dürfe die berufliche Grundbildung nicht gegen die Mittelschüler ausspielen. Die SP wies insbesondere auf den international erfolgreichen Popmusiker «DJ Bobo» hin, der eine Lehre als Bäcker-Konditor absolviert habe.
Für alle musisch Begabten müsse Chancengleichheit geschaffen werden, hiess es im Parlament. Die heutige Ungleichbehandlung sei unfair. Berufslernende müssten derzeit den Musikunterricht selbst bezahlen. Rund 60 Berufslernende sollen ab 2025 vom kostenlosen Unterricht profitieren können.
Weil an den Berufsfachschulen kein Musik- oder Instrumentalunterricht erteilt wird, sollen die Berufslernenden die Musikschulen in den Wohnortsgemeinden besuchen. Der Regierungsrat will dies jedoch nicht allzu streng umsetzen, wie Bildungsdirektor Alex Hürzeler (SVP) im Parlament versicherte. Der Unterricht werde auch in anderen Musikschulen möglich sein.
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(red./sda)