Aargau/Solothurn

«Galileo kam auf uns zu»: Deutsche Medien sind hin und weg von Strampel-Schaufenster

Solothurn goes viral

«Galileo kam auf uns zu»: Deutsche Medien sind hin und weg von Strampel-Schaufenster

· Online seit 11.11.2022, 15:17 Uhr
In der aktuellen Situation sind alle aufgefordert, Strom zu sparen. Ein Küchengeschäft in Solothurn setzt dabei auf eine kreative Idee: Passanten müssen selbst in die Pedale treten, um die Schaufensterbeleuchtung zu betreiben. Beeindruckend fand man die Idee auch bei der Pro-Sieben-Sendung «Galileo».

Quelle: BärnToday / Warner Nattiel

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«Strom ist momentan ein rares Gut», so Daniel Wagmann, Inhaber vom «Chuchilade» in Solothurn. Er kam deshalb auf die Idee, sein Schaufenster nur dann zu beleuchten, wenn die Kundinnen und Kunden das Licht selbst erzeugen. Mit einem Generator-Velo und jeder Menge Ausdauer müssen die Sportskanonen 130 Watt erzeugen, um die 15 LED-Glühbirnen zum Leuchten zu bringen.

«Galileo-Redaktion kam auf uns zu»

Die Idee des Solothurners kam nicht nur bei den Passantinnen und Passanten gut an, sondern auch in den deutschen Medien. So kam es, dass das Wissens-Magazin «Galileo» auf den Laden zukam. «Die Redaktion von Galileo hat den Clip online irgendwo entdeckt», so Wagmann. Sofort hat er dem deutschen Medium das von ihnen erbetene Videomaterial zugesendet.

Seit der Beitrag am Donnerstagabend auf Pro Sieben ausgestrahlt wurde, bekam Wagmann aus seinem Umfeld schon einige positive Rückmeldungen: «Sie waren vor allem beeindruckt davon, dass es ein Geschäft aus der Stadt Solothurn ins deutsche Fernsehen schaffte.» Ob die Laufkundschaft seit der Ausstrahlung zugenommen hat, kann er noch nicht sagen.«Dafür ist es noch zu früh.» Die freudige Nachricht hat sich ebenfalls rasch in der Facebook-Gruppe «du bisch vo Solothurn wenn...» verbreitet.

Rund 50 Strampelnde pro Tag

800 Wattstunden wurden nach etwa einem Monat auf dem Generator-Velo erzeugt. Umgerechnet bedeutet das, dass über sechs Stunden in die Pedale getreten wurde. «Wenn man von durchschnittlich 15 Sekunden pro Benutzer ausgeht, sind das schon etwa 1400 Fahrer auf dem Velo», so Wagmann. Pro Tag sassen somit etwa 50 Personen auf Wagmanns Erfindung.

Dass das Stromvelo so gut bei den Leuten ankommt, erfreut Wagmann: «Abends gibt es teils sogar Gruppen, welche Contests machen, wer länger durchhält.» Auch Lehrpersonen mit Schulklassen standen schon vor seinem «Chuchilade», um das Thema Energie zu veranschaulichen.

Trotz der vielen Interessierten kam es noch zu keinen Zwischenfällen. Weder Vandalismus noch sonstige Versuche, das Stromvelo zu demolieren, kamen laut Wagmann bis jetzt auf. «Ich bin selber erstaunt, dass das Velo noch steht.» Wir drücken dem «Chuchilade» die Daumen, dass das bis Mitte März so bleibt – bis dann soll der Drahtesel vor dem Schaufenster stehen bleiben. Dazu kommt: «Wir wechseln bald auf das Weihnachtsschaufenster», so der Inhaber. Dieses soll sogar für eine Überraschung sorgen. Gegenüber der Redaktion hält Wagmann sich zwar noch bedeckt, jedoch verrät er, dass es bewegte Elemente enthält, welche ebenfalls durch das Stromvelo betrieben werden.

veröffentlicht: 11. November 2022 15:17
aktualisiert: 11. November 2022 15:17
Quelle: ArgoviaToday

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