Im März haben Arbeitsgruppen mit der Prüfung begonnen, ob sich eine Fusion zwischen Birr und Lupfig für die Gemeinden lohnen würde. In den Gruppen vertreten sind einerseits Mitarbeitende der beiden Ortschaften und andererseits Einwohnerinnen und Einwohner, die aufgerufen wurden, sich an den Analysen zu beteiligen. Jeweils zwei Vertreter der beiden Gemeindeverwaltungen und zwei bis vier Personen aus der Bevölkerung sollten je eine Arbeitsgemeinschaft bilden. Doch dann meldeten sich weitaus Menschen aus den beiden Dörfern, die mitarbeiten wollten, dass die Arbeitsgruppen teilweise doppelt so gross wurden als ursprünglich geplant.
Es sei sehr erfreulich, dass sich so viele Leute aus Birr und Lupfig mit der Fusion auseinandersetzen und sich engagieren wollen, sagt René Grütter, Gemeindeammann von Birr. «Weil nun aber die Gruppen grösser sind, fallen die Entschädigungen für Sitzungen höher aus, als wir es geplant hatten.» Deshalb, und auch weil insbesondere bei der Analyse der finanziellen Strukturen der beiden Gemeinden Mehrkosten anfallen, ist vom ursprünglich bewilligten Kredit von insgesamt 170'000 Franken bereits mehr als erwartet aufgebraucht und ein Zusatzkredit nötig. Nur so können die weiteren Abklärungen für einen Zusammenschluss der beiden Gemeinden weitergeführt werden.
«... dann haben wir ein Problem»
So muss die Bevölkerung über einen Zusatzkredit von 44'000 Franken pro Gemeinde abstimmen. Die Kredite werden an den Gemeindeversammlungen in Birr (12. Dezember) und Lupfig (20. November) zur Abstimmung gebracht. Doch was, wenn sie abgelehnt werden? «Dann haben wir ein Problem», sagt Grütter. «Die Gemeinden müssten dann Unterschriften für ein Referendum sammeln, was eine Urnenabstimmung nach sich ziehen würde.»
Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.
Doch davon geht der Gemeindeammann von Birr derzeit nicht aus. «Die Rückmeldungen sind positiv. Das sieht man ja auch daran, dass sich so viele in Arbeitsgruppen engagieren wollen.» Einige hätte gar angeboten, gratis weiterzuarbeiten. Das gehe aber rechtlich nicht, erklärt Grütter. «Wir müssen den Zusatzkredit so oder so vors Volk bringen, nur dann können wir sauber weiterarbeiten.»
Im Frühling soll es weitergehen
Vorerst werden die Arbeiten in den Gruppen grösstenteils auf Eis gelegt. Wenn die beiden Zusatzkredite von der Birrer und Lupfiger Bevölkerung angenommen werden, muss noch die Einspruchsfrist von vier Wochen abgewartet werden.
«Geplant ist, dass wir im Februar zusammensitzen und uns organisieren, die Arbeitsgruppen würden dann im Frühling weiterarbeiten», sagt Grütter. Eine Fusion von Birr und Lupfig wäre wegen des Unterbruchs demnach frühestens im Jahr 2028 möglich.
Auch Radio Argovia hat über die Fusionspläne in Birr und Lupfig berichtet, hier kannst du den Beitrag nachhören: