Corona hin, Corona her. Wenn die Waschmaschine streikt, der Strom ausfällt oder im Winter die Heizung den Geist aufgibt, ist es an der Zeit, einen Handwerker zu rufen. Doch die Diskussion und der einstweilige Regeldschungel um Maskenpflicht, 3G-Regelung, 2G-Regelung oder doch eher 2G-plus, Geimpft oder Ungeimpft betrifft auch besonders die hiesige Handwerksgilde. Vor allem dann, wenn eben Hausbesuche auf der Tagesordnung stehen.
Hier und da wird mittlerweile die Frage laut, ob man denn auch nach geimpften Handwerkern verlangen könne. Wie Recherchen von ArgoviaToday zeigen, gibt es einige Menschen im Aargau, die genau das tun. «Wir haben Kenntnis davon, dass Kunden explizit nach geimpften Handwerkern für anfallende Hausbesuche fragen», teilt Claudio Erdin, stellvertretender Geschäftsführer des Aargauischen Gewerbeverbandes, auf Anfrage mit. «Allerdings ist das bislang ein recht kleiner Teil, sodass wir dahingehend noch keine Massnahmen treffen mussten.»
Soweit kann das auch Christoph Kaiser, Geschäftsleitung Lenzin Heizungen in Wölflinswil, bestätigen. «Solche Anfragen sind derzeit eher Einzelfälle. Wir tragen bei Hausbesuchen immer Masken und sollte ein Mitarbeiter Erkältungssymptome aufweisen, muss er sich testen lassen, bevor wir ihn zu unseren Kunden schicken. Das kommunizieren wir auch proaktiv dem Kunden gegenüber», so Kaiser weiter. Ihnen sei wichtig, dass der Kunde das Gefühl von Sicherheit und Schutz habe, gibt er gegenüber ArgoviaToday an. Ihm sei aber aufgefallen, dass «in der zweiten Welle die Frage nach geimpften Personal im Vergleich zu heute viel mehr gestellt wurde.» Damals seien die Kunden noch viel ängstlicher und auch unsicherer gewesen, so seine Begründung.
Kundenschutz ist und bleibt oberstes Gebot
Andere Handwerksbereiche hingegen sind bislang von solchen Anfragen unberührt geblieben. «Mir persönlich ist es noch nicht passiert, dass ein Kunde nach einem geimpften Schreiner gefragt hat», berichtet David Kläusler, Chef der Schreinerei AG in Herznach, gegenüber ArgoviaToday. Barbara Jordi, Geschäftsführerin einer Reinigungsfirma in Würenlingen, teilt diese Erfahrung. «Wir haben noch nie so eine Anfrage bekommen. Sollte das aber mal passieren, werden wir das individuell anschauen und eine passende Lösung finden», äussert sich Jordi im Gespräch. Kläusler wird dahingehend schon konkreter. «Wenn ein Kunde in Zukunft den Wunsch äussern sollte, dann gehen wir dem in unserem Betrieb selbstverständlich nach.» Schliesslich sei er froh, dass er momentan arbeiten könne und damit einhergehend müsse er eben den Kundenschutz auch gewährleisten.
Für ihn sei es nämlich oberstes Gebot, bei einem Hausbesuch eine Maske zu tragen, auf genügend Abstand zu achten und somit den Kunden zu schützen. Auch Jordi betont, dass das Personal zum Schutz des Kunden konsequent eine Maske trägt und in der Regel Hausbesuche nur dann leistet, wenn der Kunde nicht vor Ort ist – sei es privat oder im Büro.
(sib)