Sommerwetter

Hausmittel oder Chemie? – Das hilft wirklich gegen Sonnenbrand

· Online seit 10.07.2022, 14:31 Uhr
Die Temperaturen klettern auf über 30 Grad und die Sonne brennt. Der UV-Schutz geht jedoch schnell mal vergessen, ein Sonnenbrand kann da nicht immer verhindert werden. Auf die teuren Crèmes will man aber verzichten und setzt lieber auf herkömmliche Hausmittel. Doch wie wirksam sind diese? Ein Experte erklärt.
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Von Gurken über Schwarzteebeutel bis zu Magerquark: Viele haben aus Verzweiflung und Schmerz bereits versucht, einen Sonnenbrand mit herkömmlichen Hausmitteln zu bekämpfen. Unzählige solcher Mittel können im Internet gefunden werden. Wie Malte Schmelter, Hautarzt der Skinmed Klinik für Dermatologie und plastische Chirurgie in Lenzburg, gegenüber ArgoviaToday erklärt: «In der Regel greifen wir in unserer Praxis auf effizientere und wirksamere Mittel zurück.»

Sonnenbrand ähnelt einer Verbrennung

«Ganz grob ähnelt der Sonnenbrand tatsächlich einer richtigen Verbrennung, wobei es bei einer Verbrennung viel schneller zu einer Rötung der Haut kommt als beim Sonnenbrand», sagt Schmelter.

Innerhalb der ersten Stunden findet die Rötung statt, nach 12 bis 15 Stunden kommt der Höhepunkt und nach 72 Stunden klingt die Intensität wieder ab. «Je nachdem wie stark der Sonnenbrand war, kann es zu einer Abschälung der Haut kommen», so Schmelter. Weitere mögliche Symptome sind Kopfschmerzen, Fieber oder Übelkeit mit Erbrechen. Bis sich die Haut jedoch wieder vollständig regeneriert hat, kann es bis zu zwei Wochen oder sogar noch länger dauern.

Nicht alle Hausmittel sind wirksam

Wenn man von einem Sonnenbrand betroffen ist, dann muss man diesen mit genügend Feuchtigkeit versorgen. «Die Haut darf nicht austrocknen. Es sollte eine Rückfettung und Feuchtigkeitsspende für die Haut erfolgen», heisst es weiter. Eines der wirksamsten Hausmittel gegen Sonnenbrand ist allerdings die Aloe-Vera-Pflanze. Der Kaktus kann in Form einer Crème auf die betroffene Stelle aufgetragen werden und spendet viel Feuchtigkeit. «So können die Folgen des Sonnenbrands etwas gemildert werden», so Schmelter. Viele Aloe-Vera-Produkte erhalten jedoch nicht nur Aloe Vera, sondern sind pharmakologisch aufbereitet. Ebenfalls feuchtigkeitsspendend sind Hausmittel wie Gurke und Magerquark. Diese kühlen die Haut zudem noch schön ab.

Weitere Hausmittel und pflanzliche Mittel, welche gegen einen Sonnenbrand wirken sollen, sind Schwarz- und Kamillenblütenteebeutel sowie Eichenrinde und Johanneskrautöl. «Diese wirken feuchtigkeitsziehend, was dazu führen kann, dass die Entzündung nicht ganz so stark ausgeprägt ist.»  Aloe Vera und Johanneskrautöl können auch noch antibakteriell wirken, sodass die Gefahr einer Entzündung gehemmt wird. Doch aufgepasst: Nach dem Auftragen von Johanneskrautöl solltest du vermeiden, erneut in die Sonne zu gehen. Dasselbe gilt für das Karottenöl, welches gerne vor dem Bräunen aufgetragen wird. «Öle bewirken keine Vorbeugung, sondern verursachen häufig noch schlimmere Sonnenbrände», so Schmelter. Sie erhöhen nämlich die Lichtempfindlichkeit.

Dermatologen empfehlen Hausmittel nur selten

So gut wie eine Crème, welche von den Hausärzten empfohlen wurde, wirken die Haushaltsmittel nicht. Viele Sonnenbrände sind jedoch nicht so stark ausgeprägt, sodass Hausmittel oft ausreichen und auch nicht ein Arzt aufgesucht werden muss. «Wenn der Sonnenbrand jedoch sehr stark ausgeprägt ist, kann man auch zu medizinischen Mitteln greifen wie Kortison», fügt der Hautarzt an. Dabei sollte es sich jedoch um eine maximale Form des Sonnenbrands handeln.

Die beste Therapie ist laut dem Experten aber die prophylaktische: «Man sollte es gar nicht zu einem Sonnenbrand kommen lassen.» Dies kann man dank regelmässigem Eincrèmen der Haut mit einem hohen Lichtschutzfaktor erreichen.

(mbr)

veröffentlicht: 10. Juli 2022 14:31
aktualisiert: 10. Juli 2022 14:31
Quelle: ArgoviaToday

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