Quelle: Tele M1
PrEP ist eine Möglichkeit, um sich vor HIV zu schützen. PrEP ist ein Medikament in Tablettenform. Es steht für «Prä-Expositions-Prophylaxe». «Richtig eingenommen, schützt es HIV-negative Menschen vor einer Ansteckung mit HIV», schreibt die Aidshilfe Schweiz auf ihrer Webseite. Wer also PrEP unter ärztlicher Begleitung nimmt, ist zuverlässig vor HIV geschützt und muss sich nicht um den HIV-Status des Sexpartners oder der Partnerin kümmern.
Bis 2030 sollen HIV-Ansteckungen reduziert werden
Neben grossen Chancen sieht die Aargauer SVP-Politikerin Martina Bircher noch grössere Risiken. «Damit soll man verleitet werden, ohne Kondom sexuell aktiv zu sein und dementsprechend ist man von anderen übertragbaren Krankheiten nicht mehr geschützt», erklärt Bircher gegenüber Tele M1. Allerdings schützen Kondome nur unzureichend vor sexuell übertragbaren Krankheiten wie Tripper oder Syphilis, wie die Aidshilfe weiter schreibt.
Vor allem stört Bircher, dass die Krankenkassen die Kosten ab dem Sommer 2024 übernehmen werden. Es ist eine erste Massnahme vom Bundesrat, HIV-Ansteckungen bis 2030 eindämmen zu wollen und die jährlichen rund 300 Neuansteckungen auf Null zu reduzieren.
Jede verhinderte Ansteckungen spart Kosten
Das die Kosten von gut 60 Franken im Monat nun der Staat übernimmt, ist für den Geschäftsleiter von Sexuelle Gesundheit Aargau naheliegend. «Es geht natürlich um Prävention und um die Gesundheit der gesamten Bevölkerung. Jede verhinderte Ansteckung spart auf der anderen Seite auch wieder Kosten und sie verhindert weitere Ansteckungen», sagt Michael Ganz.
Obwohl die Möglichkeit der HIV-Prophylaxe ein Erfolg ist, hat die SVP-Nationalrätin eine Anfrage beim Bundesrat eingereicht – mit folgendem Ziel. «Es ist nicht Sache der Allgemeinheit, diese teure HIV-Pille zu zahlen, damit solche Leute ohne Kondom Sex haben können. Darum soll am besten die Entscheidung wieder rückgängig gemacht werden, so dass die Pille nicht über den Prämienzahler bezahlt wird.»
Der Bundesrat wird nun der Nationalrätin antworten müssen, ob er an der Prophylaxe festhalten will und wie viel das kosten wird.
(red.)