Mit Metalldetektoren suchen 29 Aargauerinnen und Aargauer Wiesen und Wälder ab, auf der Suche nach Schätzen aus der Vergangenheit. Die freiwilligen Helfer finden aber vor allem eines: Schrott. Doch auch der Abfall aus vergangenen Jahrhunderten könne archäologisch wertvoll sein, sagt Pirmin Koch: «Wenn zum Beispiel nur ein kleines Stück einer Nadel aus Bronze gefunden wird, die zeigt, dass am Fundort einmal eine bronzezeitliche Siedlung war, ist diese Information extrem wertvoll.»
Römisches Werkzeug als Highlight
Koch ist Archäologe und organisiert die Suchaktionen mit den Freiwilligen. Diese bräuchten viel Geduld, denn im Schnitt dauere es rund neun Stunden, bis man auf etwas – mehr oder weniger – Wertvolles trifft. Meist werden alte Aludosen, Cervelatringe oder altes Essbesteck zutage gefördert.
Hie und da kommen aber tatsächlich echte archäologische Schätze zum Vorschein. Bei der grossen Suchaktion mit den freiwilligen Archäologinnen, die fünf Jahre gedauert hat, wurde beispielsweise 2019 eine römische Dolabra geborgen. Diese Pionieraxt gehörte zur Ausrüstung der römischen Legionäre und wurde bei Schanz- und Rodungsarbeiten verwendet. Der Fund trug massgeblich dazu bei, drei Wallanlagen als römische Übungslager zu interpretieren.
Neue Ausstellung mit den Funden der Freiwilligen
Diese Dolabra ist auch das zentrale Stück der neuen Ausstellung im Vindonissa Museum, die ab 10. November geöffnet ist. Die Ausstellung zeigt die zentralen Funde der Freiwilligen, so Koch. Die Präsentation beinhaltet insgesamt rund sechzig archäologisch relevante Funde aus verschiedenen Epochen, die während den letzten fünf Jahren im Freiwilligenprogramm zum Vorschein kamen.
Darunter finden sich Münzen und sogenannte Plomben, also Warenmarken. Diese helfen, Warenströme der letzten Jahrhunderte nachzuvollziehen. Münzen erlauben es insbesondere in der römischen Zeit, Siedlungsentwicklungen nachzuzeichnen. Ausgestellt sind ausserdem Werkzeuge, Waffen und Alltagsobjekte sowie Kleiderverschlüsse und Schmuck aus mehreren Jahrtausenden.
(red.)