Winterschlaf

Hohe Temperaturen bringen Aargauer Tier- und Pflanzenwelt durcheinander

· Online seit 29.12.2022, 16:39 Uhr
Auch wenn vielerorts kein Schnee liegt – Flora und Fauna sind dennoch auf Winter eingestellt. Die Zugvögel haben sich in den Süden verabschiedet und die Igel sind im Winterschlaf. Doch die hohen Temperaturen bringen die Tier- und Pflanzenwelt teilweise arg durcheinander.
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Temperaturen wie im Frühling, grüne Wiesen und starke Wetterextreme. Der Klimawandel hat auch auf die Tier- und Pflanzenwelt einen recht grossen Einfluss. So beginnen Pflanzen viel zu früh zu Blüten und werden später durch einen allfälligen Kälteeinbruch überrascht. Oder Igel, deren innere Uhr durch die hohen Temperaturen durcheinandergebracht werden und damit Mühe haben, einen regulären Winterschlaf zu machen. Was tun, wenn einem in diesen Tagen plötzlich ein Igel im Garten begegnet?

«Igel können aufwachen – das ist gefährlich»

Wenn ein Igel wegen der hohen Temperaturen aufwacht, dann braucht er schnell genügend Energie, um zu überleben, sagt Johannes Jenny, der ehemalige Geschäftsführer von Pro Natura Aargau, im Interview mit Radio Argovia. Hier könne man dem Igel eine Schale Wasser und etwas trockenes Katzenfutter hinstellen, so der Experte. Doch nicht nur für Igel können die derzeit milden Temperaturen gefährlich sein. Auch Insekten würden unter den Wetterbedingungen leiden, meint Jenny von Pro Natura weiter. Dies, weil der notwendige Nektar durch die frühe Blütenzeit im Frühling nicht mehr vorhanden ist. Was wohl viele nicht wissen: Auch Schnecken, welche ebenfalls einen Winterschlaf machen, können durch ein verfrühtes Erwachen gefährdet sein. Wenn es nochmals Kälteeinbrüche gibt, riskieren sie dann zu erfrieren, fügt Johannes Jenny an. 

Todesgefahr für die Zugvögel

So auch die Zugvögel, welche sonst noch vor dem Wintereinbruch in den warmen Süden fliegen, kommen durch die milden Temperaturen durcheinander. Einige von ihnen würden gar nicht mehr in den Süden fliegen. Das sei ein Problem, sagt der Experte von Pro Natura. «In Kälteperioden finden die Vögel unter Umständen kein Futter mehr oder keine geeigneten Nistplätze. Das kann bis hin zum Tod führen.»

(web)

veröffentlicht: 29. Dezember 2022 16:39
aktualisiert: 29. Dezember 2022 16:39
Quelle: ArgoviaToday

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