Hundebekleidung im Winter: Schutz oder modischer Firlefanz?
An vorderster Stelle müsse immer das Wohl des Vierbeiners stehen, zeigt Astrid Becker, Präsidentin vom Tierschutzverein Aargau den Zeigefinger. Fühlt sich der Hund wohl und wird er in seiner Bewegungsfreiheit nicht eingeschränkt, sei es eine gute Sache, dem Hund eine Jacke anzuziehen.
Welche Hunde brauchen im Winter eine Jacke?
Klar ist: Kurzhaarige Hunde frieren bei tiefen Temperaturen schneller als Langhaarige. Kleine Hunde, welche sehr nah am Boden sind und auch alte und kranke Hunde beginnen im Winter eher zu schlottern. Generalisieren sei aber falsch, so Astrid Becker: «Es können auch grössere Hunde sein, die halt zittern, weil sie kurze Haare haben. Auch hier macht eine Jacke Sinn, wenn der Hund sich wohl fühlt.» Man merke schnell, ob sich der Hund zufrieden ist mit einer Jacke: «Er bewegt sich ganz anders mit dem Ding, er will es abstreifen, dann ist es sicher nichts Positives für den Hund.» Wenn der Hund aber offensichtlich friere, die Jacke aber trotzdem nicht anziehen möchte, dann müsse man das langsam antrainieren, dass er das Mäntelchen gerne hat.
Es sei das gleiche Prinzip, wie wenn man einem Hund einen Maulkorb antrainieren muss. Ganz langsam und mit viel Liebe sollte man versuchen, den Hund daran zu gewöhnen. Es gäbe laut Becker Hunde, bei denen das ohne Problem klappt, aber auch solche, die sich ein Leben lang wehren: «Da muss man individuell auf den Hund eingehen.»
Was ist eine gute Hundejacke?
Auch hier gilt laut Astrid Becker das Prinzip: der Hund muss sich wohlfühlen. Ob eine eigene Jacke aus Kinderjahren oder ein Jäckchen vom Spezialisten - solange der Vierbeiner nicht in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist und die Jacke gerne trägt ist alles möglich: «Wenn sich die Hunde wohlfühlen, ist es in Ordnung. Grundsätzlich empfehle ich aber, dass man diese Jacken bei Profis holt, welche auf Hundejacken spezialisiert sind, und man sich dort beraten lässt», sagt Astrid Becker und fügt an: «Der Hund braucht übrigens keine Kapuze, auch wenn das den Leuten gefällt.»