Die thailändischen Behörden haben in der Provinz Kalasin in Thailand einen 64-jährigen Schweizer festgenommen. Dies, nachdem sie von Schweizer Behörden kontaktiert und um Mithilfe gebeten worden waren, wie thailändische Medien berichten.
«Die Auslieferung ist möglich, um eine Strafuntersuchung durchzuführen, oder wenn man verurteilt ist, um eine Strafe zu vollstrecken», erklärt Rechtsanwalt André Kuhn. Wäre es ein Bagatelldelikt gewesen, hätte er nicht ausgeliefert werden können, so Kuhn. Der Festgenommene soll sich seit acht Jahren in Thailand verstecken, nachdem er zwischen 2012 und 2015 in der Schweiz illegal Medikamente wie Viagra, Steroide oder Appetitzügler hergestellt und verkauft hatte. Um ein Bagatelldelikt handelt es sich somit nicht. Seine Machenschaften soll er vom Aargau aus betrieben haben.
Tatsächlich konnte 2015 ein interkantonaler Dopinghändler-Ring zerschlagen werden. Damals wurden Verfahren gegen zehn Personen eingeleitet. Auf die Schliche kamen die Ermittler den Händlern nach einer Brandstiftung in einem Villmerger Fitnessstudio. Die Festnahme steht im Zusammenhang mit diesen Delikten, bestätigt Mediensprecher Adrian Schuler von der Aargauer Staatsanwaltschaft.
In Thailand wurden bei der Festnahme im Haus des Schweizers keine illegalen Substanzen gefunden, wie die Medien weiter berichten. Trotzdem muss er sich nun unter anderem wegen Herstellung und Verkaufs von illegalen Medikamenten und Substanzen sowie Geldwäscherei verantworten. Für den Prozess soll er in die Schweiz ausgeliefert werden.