Aargau/Solothurn

In Oftringen soll in 10 Jahren ein Neubau für schwererziehbare Jugendliche entstehen

Jugendheim

Schwererziehbare sollen von Aarburger Festung nach Oftringen zügeln

25.01.2024, 12:35 Uhr
· Online seit 25.01.2024, 09:58 Uhr
Bereits seit über 130 Jahren wird auf der Festung Aarburg ein Jugendheim betrieben. Das soll sich nun ändern. Die Jugendlichen sollen neu in Oftringen unterkommen – in einem Neubau.

Quelle: Tele M1 / Joel Dätwyler / ArgoviaToday

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In Oftringen soll ein Neubau für die schwererziehbaren Jugendlichen aus Aarburg entstehen. Seit über 130 Jahren wird das Jugendheim auf der Festung Aarburg betrieben. In den letzten Jahren wurde jedoch eine externe Bewertung über die Zukunft des Heims durchgeführt, wie der Kanton Aargau in einer Mitteilung schreibt.

Zu wenig Platz im Freien

Diese habe ergeben, dass der Bedarf an Betreuungsplätzen im stationären Massnahmenvollzug weiter steigen werde. Zudem sollen die Ausbildungen der Jugendlichen künftig verstärkt in regionalen Betrieben erfolgen, um so die Reintegration zu fördern. Damals hiess es, eine Verlegung des Heims an einen Standort ausserhalb der historischen Festung sei zu prüfen, denn auf der Festung könne es für die Jugendlichen aufgrund der hohen Mauern gefährlich werden – vor allem, wenn jemand versuche auszubrechen. Zudem bestehe zu wenig Platz für die körperliche Betätigung der Jugendlichen im Freien.

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Bedarf für Hochsicherheitsplätze steigt

Deshalb soll nun per 2032 in Oftringen, auf dem Areal der Gärtnerei des Jugendheims, ein Neubau entstehen. Landstatthalter Dieter Egli, Vorsteher des Departements Volkswirtschaft und Inneres, betont: «Mit dem Jugendheim bieten wir Jugendlichen die Chance, sich in die Gesellschaft zu reintegrieren. Davon profitieren wir alle. Es ist wichtig, das Jugendheim weiterzuentwickeln und den sich wandelnden Bedürfnissen anzupassen. Der Neubau bietet dazu eine zukunftsfähige Lösung.» Der Regierungsrat rechnet mit Kosten von 26,6 Millionen Franken. Davon soll der Kanton 19,1 Millionen Franken übernehmen. Der Bund steuert 7,5 Millionen Franken bei.

Im Neubau sollen 40 stationäre Plätze für Jugendliche ab 13 Jahren geschaffen werden. Da der Bedarf an geschlossenen Plätzen mit sehr hohen Betreuungsanforderungen stark gestiegen sei, soll dieser Bereich mit acht Plätzen auf 16 Plätze verdoppelt werden.

Was passiert mit der Festung?

Was aus der Festung werden soll, ist aktuell noch unklar – der Regierungsrat hat die Verwaltung beauftragt, Varianten für eine Nachnutzung zu prüfen. Einige Gespräche wurden schon geführt. Eine Nachnutzung der Festung sei nur realisierbar, wenn sich die Gemeinden und die Wirtschaft der Region aktiv und finanziell engagierten.

Der Regierungsrat beabsichtigt nach eigenen Angaben, dass sich der Kanton als Eigentümer weiterhin finanziell am Unterhalt der historischen Festungsanlage Aarburg beteiligt, die seit 1949 unter kantonalem und seit 2006 unter eidgenössischem Denkmalschutz steht. Es sei beabsichtigt, die Initiierung und Umsetzung der Nachnutzung finanziell zu unterstützen. An den Betriebskosten des Nachnutzungsangebots werde sich der Kanton jedoch nicht beteiligen.

Der Antrag für den Projektierungskredit kommt frühestens im Jahr 2026 in den Grossen Rat. Der Entscheid über die Realisierung der Nachnutzung fällt aufgrund der finanzrechtlichen Regelungen ebenfalls in die Zuständigkeit des Grossen Rats. Der Regierungsrat wird im Verlauf dieses Jahres über die Vorgehensplanung im Zusammenhang mit der Nachnutzung entscheiden.

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veröffentlicht: 25. Januar 2024 09:58
aktualisiert: 25. Januar 2024 12:35
Quelle: ArgoviaToday

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