«Am 26. Januar 2023 wurde in unserem Jagdrevier ein gerissenes Schaf gemeldet», heisst es in einem Brief des Jagdvereins Unterkulm an die Landwirte. Präsident Hans Rudolf Berner bestätigt auf Anfrage, dass er das Schreiben am Dienstagnachmittag verschickte. Er sei von der Jagdverwaltung informiert worden, dass es sich «mit grosser Wahrscheinlichkeit» um einen Wolfsriss handeln dürfte. Die Wirbelsäule des Schafes war zweimal durchgebissen und ein Grossteil des Kadavers gefressen. Auf der Webseite des Kantons ist der Schafsriss in Unterkulm bereits in der Kategorie «Sichere Wolfsnachweise im Kanton Aargau» aufgelistet.
Besorgte Landwirte in Unterkulm
Mit dem Schreiben will Berner keine Angst unter den Landwirten verbreiten. «Es ist jetzt einfach wichtig, dass alle Bescheid wissen und sich gut umschauen.» Der Präsident des Jagdvereins Unterkulm erhielt auch bereits erste Rückmeldungen von besorgten Landwirten. Einfach abschiessen kann der Jagdverein das Raubtier aber nicht. «Der Wolf ist geschützt. Ohne einen entsprechenden Entscheid des Bundesrats geht das nicht.»
Bereits im letzten Sommer wurden in Unterkulm zwei gerissene Rehe entdeckt. Dazumal ging man von Hunden aus. Hans Rudolf Berner meint heute dazu: «Vielleicht hätte man da genauer hinschauen müssen.» Deshalb appelliert er an alle, die jetzt ein Tierkadaver finden: «Lasst den Kadaver so liegen, wie er ist.» Ähnlich wie bei einem Tatort sollte man sich dem Ort des Tierrisses nicht nähern. «Nur so können die notwendigen DNA-Spuren gesichert werden», erklärt der Jagdpräsident. Trittsiegel, Haare oder Kot seien wichtige Informationsquellen, um zu analysieren, woher der Riss stammt.
Der Wolf in der Region Mittelland
Bereits im November letzten Jahres wurde im Mittelland ein Wolf gesichtet. Im solothurnischen Mümliswil-Ramiswil konnte ein Autofahrer das Raubtier mit der Kamera einfangen.
Quelle: ArgoviaToday / Tele M1
Und im März 2022 verlor ein Aargauer Bauer im zürcherischen Bonstetten 25 Schafe. Er sprach dazumal von einem Massaker.
Quelle: ArgoviaToday / Severin Mayer
Und im November 2021 wurde ein weiterer Wolf auf dem Eppenberg gesichtet. Auch dieser konnte von einer Kamera eingefangen werden, wie ein entsprechendes Bild auf der Webseite des Kantons Aargau zeigt.
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