«Der Wechsel der Schulleitung in Kaisten erfolgt wegen unterschiedlicher Auffassungen über die Ausführung der Leitungsaufgaben und dem beidseitigen Vertrauensverlust», erklärt Arpad Major, Gemeindeammann von Kaisten, auf Anfrage von ArgoviaToday.
Keine vorzeitige Trennung
«Für die Schule Kaisten erachtet es der Gemeinderat als unabdingbar, dass die Schulführung – das heisst also der Gemeinderat und die Schulleitung – miteinander die strategische Ausrichtung und die langfristigen Ziele der Schule gemeinsam erarbeiten und auch umsetzen», sagt Major weiter. Die Trennung erfolge unter Einhaltung der ordentlichen Kündigungsfrist. Olivier Inhelder bleibe ausserdem noch bis zum Ende des Schuljahres im Juli 2024 Ansprechperson für die operativen Belange der Schule. Eine Freistellung sei keine Option gewesen. «Der Vertrauensverlust ist gegenseitig. Daher haben wir eine ordentliche Kündigung auf Ende Schuljahr vorgesehen», ergänzt Major.
Loyal, strategisch, konsensfähig
Doch wieso konkret musste Inhelder gehen? Diesbezüglich bewahren beide Seiten Stillschweigen. «Auf Grund laufender Verfahren kann und darf ich mich nicht dazu äussern», sagt Inhelder gegenüber ArgoviaToday. Auch die Gemeinde Kaisten will nicht ins Detail gehen.
Die Gemeinde hat allerdings eine klare Vorstellung davon, welche Erwartungen die Schulleitung künftig erfüllen muss. «Was uns wichtig ist, dass diese Person loyal ist, strategisch denken kann, konsensfähig ist – das heisst, man diskutiert miteinander, auch wenn man unterschiedlicher Meinung ist, man einigt sich auf einen gemeinsamen Weg und setzt diesen danach konsequent um», betont Major. «Das ist ein anspruchsvoller Katalog, aber ich denke, das ist möglich.»
Gemeindeamman zeigt sich zuversichtlich
Aus zeitlichen Gründen wird das Schulressort neu nun vom Gemeindeamman selbst geleitet. «Wir rechnen voraussichtlich mit einer deutlich höheren zeitlichen Belastung», fügt Major an. Da der jetzige Ressortleiter berufstätig sei, würde das aktuelle Engagement seine Kapazitäten übersteigen.
Die Zukunft der Schule sieht Gemeindeamman Arpad Major wegen des Schulleitungswechsels und des Mehraufwandes aber keines Falles als gefährdet. «Ich bin sehr zuversichtlich, dass das funktionieren wird. Wir haben einen Lehrkörper, der fantastisch gut ist, alle ziehen am gleichen Strang. Wir hatten bereits mehrere Sitzungen. Es bedeuten einen Mehraufwand, dessen sind wir uns bewusst, aber gemeinsam werden wir das schaffen», so Major.
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