Umwelt

Kanton Aargau startet Dioxin-Bodenuntersuchungen bei den drei KVA

· Online seit 21.03.2022, 11:15 Uhr
Die Böden in der Umgebung der drei Aargauer Kehrrichtverbrennungsanlagen (KVA) werden diese in den Monaten April und Mai auf hochgiftige Dioxine untersuchen. Die Ergebnisse werden gemäss Regierungsrat Ende Juli erwartet. Danach soll über allfälligen Handlungsbedarf entschieden werden.
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Umfassend untersucht werden die Böden rund um die KVA in Buchs, Turgi und Oftringen, wie das kantonale Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) am Montag mitteilte. Diese Untersuchungen hatte der Regierungsrat in der Antwort auf eine SP-Interpellation im vergangenen Dezember in Aussicht gestellt.

Man nehme das Thema sehr ernst und sei an einer möglichst umfangreichen Aufarbeitung der Situation interessiert, hielt der Regierungsrat damals in der Antwort fest.

Der Kanton gab mittlerweile die Bodenuntersuchungen nach eigenen Angaben in Absprache mit den KVA-Betreibern bei einem externen Büro in Auftrag. Die Eidgenössische Materialprüfungsanstalt (Empa) nehme die anspruchsvolle Dioxinanalytik vor. Das Labor sei aufgrund der schweizweiten Bestrebungen, die Dioxin-Belastungssituation zu untersuchen, sehr stark ausgelastet, hiess es.

Hohe Werte in Lausanne gemessen

Die für Ende Juli in Aussicht gestellten Ergebnisse sollen mit den Resultaten der Messungen aus den 1990er-Jahren und mit weiteren aktuellen Messungen verglichen werden. Dioxine entstehen als unerwünschte Nebenprodukte bei Verbrennungsprozessen.

In Lausanne waren im Frühling 2021 im Boden von Wohngebieten rund um eine ehemalige KVA überraschend hohe Konzentrationen an polychlorierten Dibenzodioxinen und -furanen (PCCD/F), also Dioxine, festgestellt worden.

Filter reduzieren Dioxin-Emissionen

Bei den drei Aargauer KVA wurden anfangs 1990er-Jahre als Folge der Luftemissionsvorschriften in der Luftreinhalte-Verordnung (LRV) die weitergehenden Rauchgasreinigungsanlagen in Betrieb genommen. Damit sind gemäss Regierungsrat die Dixoin-Emissionen aus den KVA stark reduziert und nach der Inbetriebnahme der Entstickungsanlagen weiter vermindert worden.

Aufgrund der zum heutigen Zeitpunkt verfügbaren Messungen der Dioxin-Konzentrationen rund um die Aargauer KVA bestehen keine Hinweise auf eine Gefährdung von Mensch oder Umwelt, wie das BVU in seiner Medienmitteilung festhält.

Mit den heute geltenden gesetzlichen Vorgaben und den eingesetzten Reinigungsanlagen sei sichergestellt, dass die Emissionen aus den KVA unter den Grenzwerten lägen.

veröffentlicht: 21. März 2022 11:15
aktualisiert: 21. März 2022 11:15
Quelle: sda

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