Der Komet C/2023 A3 Tsuchinshan-ATLAS wird am kommenden Wochenende – besonders aber am 13. Oktober – ein beeindruckendes Himmelsschauspiel bieten. Was diesen Kometen besonders macht: Kometen sind nur selten mit blossem Auge erkennbar. Doch genau das soll bei diesem Kometen der Fall sein. Warum er so gut sichtbar ist und wie es dazu kommt, hat Hugo Blikisdorf, Präsident der Sternwarte Cheisacher in Sulz, auf Anfrage von ArgoviaToday erklärt.
Was sind Kometen?
Kometen sind Überbleibsel aus der Entstehung des Sonnensystems. Sie kommen meist aus der Oortschen Wolke, wo neben Millionen Kometen auch weiteres ursprüngliches Material lagert, erklärt Blikisdorf. Von dort aus werden sie teilweise durch die Schwerkraft der Sonne ins innere Sonnensystem gezogen. Anders als Planeten folgen Kometen keinen stabilen Umlaufbahnen, sondern bewegen sich auf elliptischen Bahnen in Richtung Sonne.
Laut Blikisdorf können Kometen auch als „dreckige Schneebälle“ beschrieben werden, da sie aus gefrorenem Wasser und Gestein bestehen – eben uralte Überreste des Sonnensystems.
Wie wird ein Komet sichtbar?
Wenn ein Komet in Richtung Sonne stürzt, erhitzt sich seine Oberfläche und beginnt, sich von festem in gasförmigen Zustand zu wandeln, wie der Experte erklärt. Dabei entsteht ein Gasstrom, der vom Sonnenwind weggeblasen wird. Das dabei freigesetzte Gas wird so stark erhitzt, dass der sichtbare Schweif entsteht.
Gemäss Blikisdorf wird der Komet mit Schweif schätzungsweise einige Kilometer gross sein und so hell leuchten, dass er mit blossem Auge von der Erde aus erkennbar ist. Es sei eine Sensation, einen Kometen so klar am Himmel zu sehen, so Blikisdorf weiter.
So kannst du den Kometen sehen:
So konnte der Komet bereits seit September in der Morgendämmerung gesichtet werden, wie er weiter ausführt. Ab dem 13. Oktober soll er dann in der Abenddämmerung am westlichen Horizont auftauchen. Ab diesem Zeitpunkt befindet er sich auf der linken Seite der Sonne und hat genügend Abstand zu ihr.
Hugo Blikisdorf von der Sternwarte Cheisacher geht davon aus, dass der Komet nach Sonnenuntergang von überall her gesichtet werden kann. Ein geeigneter Ort, um den Kometen zu betrachten, sei ein flacher Horizont in Richtung Westen, sagt er. Eine spezielle Ausrüstung wird dafür nicht benötigt, das blosse Auge genügt. Ein Feldstecher oder ein schwaches Fernrohr kann dabei helfen, den Komet genauer zu betrachten.
Eine Garantie, dass man den Kometen dann auch wirklich sieht, gibt es nicht, sagt Blikisdorf. Er meint: «Man muss vorsichtig sein mit Kometen, aber die Chancen stehen diesmal gut».
Laut Meteorologe Michael Eichmann von Meteonews sind die Wetterbedingungen sogar am Freitag schon gut, dass man den Kometen im Westen erblicken kann. Zwischen halb acht und acht sind die Bedingungen am besten. Dann sollte man Richtung Westen schauen. In den kommenden Tagen sei es zwar ebenfalls möglich, den Kometen zu sehen. Die Wolken könnten dem Spektakel aber einen Strich durch die Rechnung machen.