Angst vor Stromengpass

Lange Wartezeiten für Solaranlagen

29.07.2022, 19:16 Uhr
· Online seit 29.07.2022, 18:06 Uhr
Die drohende Stromkrise macht sich bei Anbietern von Solaranlagen bemerkbar. Die Wartezeit kann mehrere Monate betragen. Und die Anfragen nehmen laufend zu.

Quelle: TeleM1

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Viele Aargauerinnen und Aargauer rüsten auf Solarenergie um. Allein die Gemeinde Sins hat in der aktuellen Mitteilung bekannt gegeben, dass sie gleich vier neue Solaranlagen bewilligt hat. «Man kann sicher sagen, dass die Nachfrage nach Solaranlagen, insbesondere Fotovoltaikanlagen, im Verlauf der letzten sechs bis zwölf Monaten deutlich zugenommen hat», sagt Stephan Kämpfen, Sektionsleiter Energie beim Kanton Aargau, zu Radio Argovia. Dabei spiele nicht nur der Trend zu erneuerbarer Energie eine Rolle, sondern auch die steigenden Strompreise. Zudem habe auch die Diskussion rund um die Versorgungssicherheit einen Einfluss.

Täglich zehn neue Anfragen

Solarinstallateur Carlo Paulin von Kunz-Solartech ist wegen der hohen Nachfrage bis weit ins nächste Jahr mit Arbeit versorgt. Auch er sagt: Weil die Menschen sich vor einer Stromknappheit fürchten, rüsten sie auf Solarenergie um. Das jedoch nicht erst seit dem Ukraine-Krieg: «Eigentlich seit Corona angefangen hat», sagt er zu Tele M1. «Da waren die Leute viel zu Hause und haben auch viel ins Eigenheim investiert und wollen Steuern optimieren.» Nun habe sich die Lage aber weiter zugespitzt. Wer jetzt eine Solaranlage will, muss bis im Frühling warten. Und es werden laufend mehr. Pro Tag kämen zehn neue Anfragen hinzu, erklärt Paulin.

Langfristige Versorgungssicherheit

Die Fotovoltaikanlage hat Vorteile: «Sie produziert auch im Winter Strom und in Kombination mit einem Speicher kann man sich auch sehr wohl im Winter absichern», sagt Michel Müller, Einkaufsleiter Solarstrom-Spezialisten Solarmarkt in Aarau. Ganz günstig ist die Umrüstung allerdings nicht. Und für die Wärmepumpe genügt der Stromspeicher in der Regel auch nicht. Trotzdem: «Jede Solaranlage, die Strom produziert, dient dazu, langfristig unsere Versorgungssicherheit zu gewährleisten», so Stephan Kämpfen.

(vro)

veröffentlicht: 29. Juli 2022 18:06
aktualisiert: 29. Juli 2022 19:16
Quelle: ArgoviaToday

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