Quelle: TeleM1
Seit Juli 2021 ist Peter Merz Kommandant der Schweizer Luftwaffe. Die Faszination «Flugzeug» entdeckte der 54-jährige Aargauer aber schon in seiner Kindheit in Beinwil am See. Später absolvierte er die Berufsmilitär-Pilotenschule und war Kommandant einer Fliegerstaffel. Der Ukraine-Krieg hat den Alltag von Peter Merz verändert: «Die Lage ist natürlich ernst. Der Ukraine-Krieg hat die Welt definitiv auf den Kopf gestellt», so der Luftwaffen-Kommandant im TalkTäglich von TeleM1. Weil die Schweiz nicht Mitglied der Nato sei, ist die Schweiz für ihre Sicherheit selber verantwortlich. «Deshalb nehmen die Politik und die Gesellschaft die Sicherheit plötzlich ganz anders wahr.»
Ein Tag im Leben des Luftwaffen-Kommandants zu Kriegszeiten
Ein normaler Alltag gibt es bei Peter Merz nicht. «Das Einzige, was jeden Tag gleich abläuft, ist, dass ich um 4.30 Uhr aufstehe und um 23 Uhr ins Bett gehe.» Ansonsten sei der gebürtige Aargauer für diverse Dinge innerhalb der Luftwaffe verantwortlich – so zum Beispiel auch für den Luftpolizei-Dienst oder die Beratung von politischen Entscheidungsträgern in Bezug auf die Luftwaffe. «Mein Programm ist von morgens bis abends gefüllt mit Rapporten und Sitzungen. Daneben erhalte ich täglich noch um die 50 Mails, welche ich ebenfalls beantworten muss», erklärt Peter Merz. Mit der Kriegssituation in Europa sei der ganze Alltag nochmals intensiver geworden.
Dass in der Ukraine im Februar ein Krieg ausgebrochen ist, hat den Schweizer Luftwaffen-Kommandanten nicht überrascht. Im Gegenteil: «Aufgrund der Anzeichen haben wir effektiv mit einem Krieg gerechnet. Dies zeigt auch, dass wir uns auf die gefährlichste Bedrohung und nicht nur die wahrscheinlichste vorbereiten müssen.» Dies hätte jetzt auch die Bevölkerung realisiert. «Schlussendlich ist die Ukraine nur 1.5 Flugstunden von uns entfernt.»
Neutralität trotz Massnahmen gegen Russland?
Auf die Frage der Neutralität will Peter Merz nicht eingehen. «Schlussendlich bin ich Soldat und mache das, was die Bevölkerung und die Politik uns in Auftrag gibt.» Trotzdem sieht der 54-Jährige die Schweiz nach wie vor als neutral an. Die Frage der Neutralität sei aber eine politische und liege deshalb nicht in seiner Verantwortung. «Ich bin lediglich das ausführende Element. Über die Neutralität muss die Bevölkerung befinden, da es sich um eine Frage der Bundesverfassung handelt.»
Wie der Aargauer Peter Merz sein erstes Jahr als Kommandant der Schweizer Flugwaffe erlebte, was seine Ziele sind und wie er über die Beschaffung von neue Kampfjets denkt, siehst du oben im Video.
(red.)