Carrot Cake Day

Amerika feiert die Rüeblitorte – das können wir besser!

· Online seit 03.02.2022, 16:49 Uhr
Amerikaner scheinen immer einen Grund zu finden, um zu feiern. Das ist schön und gut, aber dass sie am 3. Februar den «National Carrot Cake Day» zelebrieren, geht nicht ohne einen Rat aus dem Argovialand.
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Schliesslich ist der Kanton Aargau so etwas wie der Gründervater der Rüeblitorte. Das Rezept gibt es zwar in der ganzen Schweiz, den Ursprung sieht man aber im Aargau. Und seien wir ehrlich: Wenn wir es nicht können, dann kann es keiner! Und einer, der sich in Sachen Rüeblitorte richtig auskennt, ist Kevin Sollberger vom Piratenbeck Sollberger Gontenschwil.

«Die Produktion der perfekten Aargauer Rüeblitorte fängt schon damit an, dass man regionale Produkte verwendet. Die Eier, die Karotten, die Butter – selbst das Mehl kaufen wir in der Region», erklärt Kevin Sollberger im Interview mit ArgoviaToday. Dabei könne man sogar dem Food Waste entgegenwirken: «Auch Rüebli, die langsam etwas schrumpeln, lassen sich noch perfekt verarbeiten. Wir schälen und raffeln die ja selber und die Torte kommt noch in den Ofen.» Und noch ein weiterer Tipp vom Profi: «Trenne die Eier und schlage sie separat auf. Also Eiweiss mit etwas Zucker und auch das Eigelb mit etwas Zucker. Das macht den Kuchen sofort viel luftiger. Dann kommen noch gemahlene Haselnüsse für den Geschmack rein und etwas Backpulver.» Das Wichtigste für eine gelungene Rüeblitorte ist nämlich die Masse. Es dürfen laut Kevin Sollberger auch einiges an Rüebli verarbeitet werden – zu viel des Guten könnte dann aber den Teig zu schwer machen und alle Rüeblistücke sammeln sich am Boden.

Auch entscheidend ist übrigens die Art des Ofens. Da man da als Privatperson in der Regel keine grosse Auswahlmöglichkeit hat, gibts auch hier noch mal einen Expertentipp: «Öffne nach etwa zwölf Minuten Backzeit das Backofentürchen einen Spalt weit. Damit kann die Feuchtigkeit entweichen.» Denn auch wenn die Rüeblitorte eine gewisse Feuchtigkeit haben soll: Die kommt von den Zutaten und nicht vom Dampf beim Backen.

Es ist übrigens auch ein Ammenmärchen, dass man Rüeblitorten erst nach zwei bis drei Tagen essen sollte. «Eine Rüeblitorte ist auch frisch aus dem Ofen super lecker. Was aber stimmt: Sie wird bestimmt nicht schlechter, wenn man sie ein paar Tage stehen lässt. Es ist halt eine sehr simple Torte, die schmeckt ohne viel Tamtam.» Das gilt auch für die Deko: Glasur und Marzipan-Rüebli machen die Torte fürs Auge noch attraktiver, zum Geschmack tragen sie aber nur bedingt bei.

Auch wenn die Rüeblitorte simpel und einfach ist, es gibt auch No-Go's, so der Bäcker: «Wenn man billige Rohstoffe verwendet, schmeckt man das. Genauso auch, wenn man statt Butter Margarine verwendet oder wenn man halt zu wenig Karotten verwendet.» Und was absolut gar nicht geht, ist, zu versuchen, die Rüeblitorte «aufzuhübschen» mit irgendwelchen aussergewöhnlichen Rezeptergänzungen. «In die Rüeblitorte gehören weder Schoggi- noch Ananasstückli oder irgendwelche teuren Macadamia-Nüsse. Es ist eine Torte vom Aargauer Büezer für den Aargauer Büezer, bodenständig und einfach gut», so Sollberger. Und so gehört die Rüeblitorte oder zumindest der Rüeblicake ins Peto eines jeden Aargauer Bäckermeisters – ob denn immer im Sortiment oder wie im Falle des Piratenbecks sporadisch und saisonal – sowie am Freitag, 4. Februar, extra im Angebot mit den weissen Piraten-Socken.

Und jetzt seid ihr dran

Kevin Sollberger hat mit seiner Begeisterung für die Rüeblitorte und den weissen Socken also klar unter Beweis gestellt, dass er Aargauer durch und durch ist. Im Quiz kannst du dein Wissen testen und sehen, wie viele Marzipan-Rüebli du dir verdienst.

Du hast jetzt Lust auf Rüeblitorte bekommen? Mit den Tipps vom Rüeblitortenprofi Kevin Sollberger gelingt dir das perfekte Dessert. En Guete!

veröffentlicht: 3. Februar 2022 16:49
aktualisiert: 3. Februar 2022 16:49
Quelle: ArgoviaToday

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