Quelle: Tele M1
Oliver Ecknauer wohnt in einer kleiner Barracke. An ihr hängt ein Schild mit der Aufschrift «Hier wird gestreikt». Doch wofür?
Hausversteigerung würde ihn in den Ruin treiben
Nach einem langjährigen Scheidungsprozess soll sein Eltern- und Wohnhaus in Schinznach Dorf in ein paar Tagen versteigert werden. Trotz dem rechtskräftigen Gerichtsentscheid wehrt sich Oliver Ecknauer seit gestern mit einem Hungerstreik gegen die Versteigerung. Der 59-Jährige lebt seit drei Jahren auf der Strasse. Wegen der Scheidung, steht er in einer finanziellen Krise. Weil er die Stromrechnungen nicht mehr zahlen konnte, verbarrikadierte er Anfang Jahr seinen Stromkasten.
Ecknauer fühlt sich ungerecht behandelt und streikt deshalb nun in seiner kleinen, selbstgebauten Holzhütte. «Ich habe mir gesagt, ich verzichte völlig aufs Essen. Es gibt nur noch Wasser oder Suppe», so der 59-Jàhrige gegenüber Tele M1. Sein Haus hat er vermietet – und lebt zurzeit von diesen Mieteinnahmen. Lange wird er aber wohl nicht durchhalten können. Bereits jetzt spürt er Kopfweh und andere Symptome der fehlenden Ernährung.
Greifen die Behörden ein?
Müssen hier die Behörden eingreifen? Je nach Fall ja, sagt Rechtsanwalt André Kuhn. «Wenn der Sterbewunsch nicht durch eine psychischen Diagnose entstanden ist, dann lässt man einem freien Bürger die Wahl, sein Leben so zu gestalten wie er will. Und wenn er will, darf er sich auch bis zum Tod hungern.»
Bis zum bitteren Ende
Für den ehemaligen Konstrukteur Oliver Ecknauer würde die Versteigerung seines Hauses den Ruin bedeuten. Er will seinen Hungerstreik deshalb bis zum bitteren Ende durchziehen. «Ich hoffe, dass es sich meine Frau vorher anders überlegt. Aber ich bin eigentlich konsequent weil ich habe alles verloren. Wofür soll ich noch kämpfen und wovon soll ich noch leben?» Die Ex-Frau wollte sich auf Anfrage von Tele M1 nicht dazu äussern. Ob das Haus definitiv versteigert wird, wird sich am Montag zeigen.
(umt)
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