Biberzählung

Nach 13 Jahren wird die Biberpopulation wieder gezählt

· Online seit 02.02.2022, 18:03 Uhr
In der ganzen Schweiz werden momentan Biber gezählt. Das gab es zuletzt vor 13 Jahren. Im Einsatz stehen dafür rund 400 freiwillige Helfer. Auch im Kanton Aargau standen solche fleissigen Biberzähler im Einsatz. Doch wie funktioniert die Zählung überhaupt?
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Was sich eher schwierig anhört, ist im Endeffekt gar nicht mal so kompliziert. Denn gezählt werden nicht die Biber selbst, sondern die Spuren, die die Tiere hinterlassen. So beispielsweise angenagte Bäume. Wenn man also an einem Baum Spuren von Zähnen sieht, weiss man, dass man sich gerade in einem Revier eines einzelnen Tiers oder sogar einer Biberfamilie befindet. Wenn es sich bei den Zahnabdrücken um mehrere Zähne handelt, dann hat sich wohl eine Biberfamilie im Revier eingenistet, welche meistens aus fünf Mitgliedern besteht. Wenn es sich jedoch nur um einen Zahnabdruck handelt, dann rechnet man mit einem einzelnen Biber oder einem Biberpaar. Zusammengezählt wird dann der Schnitt, also einer oder fünf Biber. Anhand der Summe kommt man am Ende auf eine Zahl, die ziemlich genau aussagen kann, wie viele Biber in der Schweiz leben.

Der Aargau bietet viele Lebensräume für den Biber

Die Anzahl der lebenden Biber in der Schweiz zu kennen, ist wichtig, wie Christof Angst, nationale Biberfachstelle, erklärt. «Der Biber ist eine national geschützte Art. Bei diesen Arten muss man wissen, wie es der Population geht. Man muss wissen, ob sie abnimmt oder zunimmt.» Falls diese nämlich sinken würde, könnte der Staat einschreiten.

Wie gross die jetzige Population der Biber ist, dass kann man erst Ende Jahr sagen. Angst ist sich jedoch sicher, dass die Anzahl im Kanton Aargau gross ausfallen wird: «Der Aargau ist das Wasserschloss der Schweiz und macht den Kanton zu einem wichtigen Ort für die Biber. Das, weil es sehr viele Gewässer hat, die einen grossen Lebensraum für den Biber bieten.»

Biber galt in der Schweiz bereits als ausgerottet

Doch so gut wie in den jetzigen Zeiten hat sich die Schweiz nicht immer um den Biber gesorgt. Vor nicht einmal allzu langer Zeit stand es noch kritisch um den Bestand der Tiere, wie Angst bestätigt. Dieser war sogar auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten: «Der Biber war bereits komplett ausgerottet in der Schweiz. Ab den 50er-Jahren wurde er dann wieder angesiedelt. Ab da wurde auch wieder alle 15 Jahre eine nationale Zählung durchgeführt. Glücklicherweise nahm die Population in den letzten Jahren wieder zu.»

Dass es in der Schweiz wieder Biber gibt, ist laut Angst gut und wichtig. Biber schaffen nämlich auch für andere Tiere einen Lebensraum. Zudem filtern ihre Dämme das Wasser, denn Gewässer mit Biberdämmen geht es meistens besser, wie solchen ohne.

(cel)

veröffentlicht: 2. Februar 2022 18:03
aktualisiert: 2. Februar 2022 18:03
Quelle: ArgoviaToday

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