Die FDP fordert, dass das Neubauverbot der AKWs aufgehoben wird und dass bestehende Atomkraftwerke länger am Netz bleiben. Der Grund: Die drohende Stromlücke müsse dringend verhindert werden. ArgoviaToday berichtete.
FDP-Forderung: Technologieverbote aufheben
Beim Heizen und im Verkehr läuft in Zukunft immer wie mehr über Strom. Und dieser ist ein rares Gut. Daher brauche es entsprechende Lösungen. «Wir fördern nicht konkret den Bau von Kernkraftwerken, sondern, dass man Technologieverbote aufhebt und neutral forscht», präzisiert Sabina Freiermuth, Präsidentin der FDP Aargau im Interview mit Radio Argovia. Dadurch gebe es eine weitere Option, um eine Krise zu verhindern.
Eine «Palette an Lösungen»
«Die FDP zielt wohl darauf hin, dass wir ein Problem haben, die ganzen erneuerbaren Stromanlagen gesellschaftlich mitzutragen», sagt Stefan Roth, Professor für Erneuerbare Energie an der FHNW, gegenüber Radio Argovia. Beim Bau jeder Anlage gebe es Widerstand in der Bevölkerung und gegen diesen könne man nichts unternehmen. Roth sagt, dass es bereits diverse Lösungen gebe: «Rein technisch gesehen gibt es eine grosse Palette. Es geht darum, was man praktisch realisieren kann.»
Aus finanziellen Gründen wohl eher abgestellt
In den nächsten 20 bis 40 Jahren müsse man als Gesellschaft einen Konsens finden und die Vorhaben anschliessend nicht mehr blockieren. Gegen eine Laufzeitverlängerung hat Roth nichts einzuwenden: «Theoretisch kann man das immer machen. Wenn Geld und Aufwand keine Rolle spielen, könnte man ja jedes Teil erneuern und schlussendlich hat man fast ein neues Kraftwerk.» Aus rein wirtschaftlichen Überlegungen sei aber zu erwarten, dass die bestehenden Kernkraftwerke abgestellt werden. Lange hinauszögern könne man die Entscheidung nicht.
(jas.)