Sensation in Châteauroux! Drei Autostunden ausserhalb von Paris liefert Chiara Leone unter höchstem Druck ab. Beim 45. und letzten Schuss bleibt die 26-Jährige cool und sichert sich Olympiagold. Und damit löst sie nicht nur kollektiven Freudentaumel in der Schweiz aus, sondern sorgt auch dafür, dass Regierungsrat Alex Hürzeler ein Versprechen einlösen muss.
Der abtretende Aargauer Sportminister versprach an seiner letzten Sportgala im März: «Sollte es im Sommer an den Olympischen oder Paralympischen Spielen eine Aargauer Medaille geben, laufe ich von Paris nach Hause.»
Der Weg von Paris nach Aarau, wo Alex Hürzeler arbeitet, ist über 500 Kilometer lang. Gemäss Google Maps dauert die Wanderung dann läppische 117 Stunden. Ob Hürzeler sein Versprechen einlösen wird, ist momentan noch nicht klar. Dass er gesagt habe, er laufe von Paris nach Hause, sei als Motivationsspritze gedacht gewesen. «Momentan lässt das Amt dies natürlich nicht zu, aber wir werden zu gegebener Zeit schauen, was möglich ist», erklärt Hürzeler. «Ich als Sportdirektor und der ganze Aargau freuen sich jetzt zuerst einmal über die Goldmedaille», erklärt Hürzeler.
Frick plant einen grossen Emfpang
Während der Liveübertragung im Schweizer Fernsehen hiess es auch, dass die Gemeinde Frick einen Empfang für Leone auf die Beine stellen werde, wenn die Schützin erfolgreich sei. Die «Aargauer Zeitung» hat bei Gemeindeammann Daniel Suter nachgefragt, ob die Planung schon angelaufen sei.
Am Telefon sagt Suter: «Wir freuen uns riesig für Chiara und sind mega stolz auf unsere Olympiasiegerin. Ich war gerade unterwegs nach Kopenhagen, als die Entscheidung fiel und habe es deshalb nicht live mitverfolgen können. Aber wir alle in Frick haben ihr fest die Daumen gedrückt und an sie geglaubt.» Er habe sich die Entscheidung natürlich im Nachhinein in voller Länge angeschaut. Lachend fürgt er an: «Ganz ohne nervös zu sein, weil ich ja wusste, dass es gut kommen wird.»
Schon nach der Qualifikation war klar, dass es sicher für ein Diplom reicht. Suter sagt: «Da haben wir bereits beschlossen, dass wir einen Empfang für Chiara durchführen werden. Jetzt ist natürlich klar: Das wird ein grosses Fest geben. Die Planungen sind bereits angelaufen, die Details sollen in den nächsten Tagen fixiert und dann kommuniziert werden.»