Nach harzigem Start: Mitfahrsystem Taxito wird immer öfter genutzt
Taxito ist eine spontane Fahrgemeinschaft, welche Personen sicher und günstig ans Ziel bringen soll. Es vermittelt Fahrten zwischen zwei vordefinierten Taxito-Standorten zu einem Pauschalpreis, der lediglich die Benzinkosten deckt. Das Vorgehen ist simpel: ein SMS mit der gewünschten Zieldestination schicken, auf die Mitfahrgelegenheit warten, Autonummer per SMS schicken und mitfahren.
Steigende Nachfrage nach harzigem Start
Gabi Lauper ist Präsidentin der KEK Seetal (kantonsübergreifendes Entwicklungskonzept von Idee Seetal und Lebensraum Lenzburg Seetal), welche Taxito Seetal initiierte. «Es war nicht einfach, während der Coronapandemie ein Autostoppsystem zu lancieren», sagt sie gegenüber ArgoviaToday. Schliesslich würde man mit Taxito in ein unbekanntes, vorbeifahrendes Auto einsteigen. Der Start im Juni war harzig. Auch war der Mitfahrdienst zu Beginn noch zu wenig bekannt und wurde von der breiten Bevölkerung kaum wahrgenommen. Deshalb haben die Verantwortlichen das Mitfahrsystem mit einem Anlass im September offiziell eröffnet. Mit Erfolg: Die Zahlen stiegen nach und nach an.
Über 200 Fahrten seit Juni
Taxito Seetal ist seit Anfang Juni 2021 in Betrieb. Wie die Auswertungen nach einem halben Betriebsjahr zeigen, nutzen immer mehr Personen das Mitfahrsystem. Beteiligt sind acht Gemeinden im Luzerner und Aargauer Seetal. Waren es in den ersten drei Monaten noch einige wenige Nutzer, hat sich die Zahl seit September vervielfacht. Bisher haben rund 200 Personen an einem der zehn Taxito-Standorte per SMS einen Mitfahrwunsch eingegeben. Alleine im November waren es 84 Personen.
Mosen LU besonders beliebt
Unter den acht Standorten gibt es einen klaren Favoriten: Ab Mosen LU wurde bereits 40 Mal ein Mitfahrwunsch geäussert, vor Aesch LU, Hitzkirch und Hochdorf. Das könnte daran liegen, dass ab Bahnhof Mosen kein Bus in diese Richtung fährt.
Noch wenig genutzt wird das Angebot in Fahrwangen oder in Gelfingen, wo mit der S9 eine gute öV-Verbindung besteht.
Meist kurze Wartezeiten
Mit den Wartezeiten ist Gabi Lauper besonders zufrieden: Über die Hälfte der Personen konnten innerhalb von 2 Minuten mitgenommen werden. Das ist sehr erfreulich." Teilweise musste jedoch auch länger als 15 Minuten gewartet werden, wie zum Beispiel beim Selbstversuch der Zeitung «Seetaler Bote» Mitte August. Bei der Taxito-Haltestelle Hochdorf mussten die Testpersonen gar 40 Minuten warten.
Taxito Seetal ist ein Pilotprojekt und soll noch bis im September 2023 laufen. Bis dahin werden keine Standorte ausgebaut. Finanziert wird das Mitfahrsystem durch die beteiligten Gemeinden, dem Verkehrsverbund Luzern, dem Kanton Aargau und der SBB.
(jas)