Damit es im Kanton Aarau schneller vorwärts geht mit der Lohngleichheit, verlangt die Initiative verschiedene Massnahmen. Mehr private und öffentlich-rechtliche Unternehmen sollen zur Durchführung von Lohnanalysen verpflichtet werden. Die Grenze sei dafür von 100 Angestellten auf 50 zu senken.
Wird ein Verstoss festgestellt, soll dies künftig «mit geeigneten Sanktionen» bestraft werden können. Die heutige Praxis kritisieren die Initiantinnen als «zahnlos». Zudem verlangen sie, dass wieder eine kantonale Fachstelle für Gleichstellung eingerichtet wird. Diese soll künftig unter anderem als «zentrale Kontroll- und Meldestelle für Verstösse gegen die Lohngleichheit» dienen.
Bevölkerung soll sich äussern können
Bei einer Medienkonferenz im Volkshaus Aarau sagte Silvia Dell'Aquila (SP), Vizepräsidentin von ArbeitAargau: «Das heutige Gleichstellungsgesetz reicht nicht aus.» Weil Regierung und Parlament Vorstösse für mehr Lohngleichheit nicht unterstützt hätten, solle sich die Bevölkerung zum Thema äussern können.
Nationalrätin Irène Kälin (Grüne), Präsidentin ArbeitAargau, zeigte sich erfreut über die «grosse, breite Unterstützung». Eine breite Allianz von Organisationen setzt sich ebenfalls für die Initiative ein, vom feministischen Streikkollektiv bis zum Katholischen Frauenbund.
Sammelstart am Frauenstreik-Tag
Damit im Kanton Aarau eine Volksinitiative zustande kommt, müssen innerhalb eines Jahres 3000 Unterschriften von Stimmberechtigten gesammelt werden. Sammelstart für die Initiative «Lohngleichheit im Kanton Aargau - jetzt!» ist am Mittwoch, 14. Juni, dem jährlichen Frauenstreik-Tag.