Wegen Hitze?

Notfall-Eintritte im Kantonsspital Aarau nehmen deutlich zu

· Online seit 20.07.2022, 11:44 Uhr
Die steigende Anzahl der Eintritte im Notfall macht dem Kantonsspital Aarau stark zu schaffen. Darunter leidet vor allem das Personal. Liegt die starke Zunahme an der momentan herrschenden Hitze? ArgoviaToday hat im KSA nachgefragt.
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Das Thermometer steigt im Argovialand immer weiter an, am Dienstag wurde es schon über 35 Grad heiss. Wer bei diesen Temperaturen nicht genügend trinkt, kann schnell mal umkippen. Die Temperaturen machen sich auch im Kantonsspital Aarau bemerkbar, wie Ulrich Bürgi, Chefarzt Notfallmedizin im Kantonsspital Aarau, erzählt. Vor allem für das Personal im Notfall ist dieser Anstieg stark spürbar.

«Die Zunahme ist belastend»

Mit einer steigenden Anzahl von Patientinnen und Patienten auf dem Notfall hatte das KSA schon vor der Hitze zu kämpfen. So kommt es, dass seit dem ersten Halbjahr 2022 im Notfallzentrum für Erwachsene rund 4000 Eintritte mehr verzeichnet wurden als im ersten Halbjahr vergangenen Jahres. Die Hitze verschärft laut Bürgi die Situation nochmals: «Diese Zunahme ist für uns sehr belastend. Jetzt kommt auch noch die Hitze dazu. Glücklicherweise war es bereits im Mai ziemlich warm. Die Leute konnten sich deshalb an die Hitze bereits akklimatisieren», so Bürgi. Wäre das nicht der Fall gewesen, hätte es zu jetzt noch mehr Personen auf dem Notfall.

Immer weniger Hausarztpraxen

Nur relativ wenige Patientinnen und Patienten müssen aufgrund eines Hitzeschlages oder eines Sonnenstiches in den Notfall. Vor allem Personen, welche unter einer Vorerkrankung leiden – wie beispielsweise Herzproblemen – lassen sich laut Bürgi im KSA aufgrund von der Hitze verursachter Symptome kontrollieren. Die Gründe, weshalb es zu einem Anstieg der Eintritte kommt, sind daher um einiges vielfältiger, wie Bürgi erklärt: «Es gibt immer weniger Hausarztpraxen. Vor allem im Sommer bemerken wir diesen Rückgang. Dazu kommt noch, dass viele der Hausärzte momentan in den Ferien sind.» Personen, welche normalerweise zum Hausarzt gehen würden, weichen vermehrt auf den Notfall aus.

Damit es nicht zu gesundheitlichen Problemen aufgrund der Hitze kommt, rät der Chefarzt, mindestens zwei Liter Flüssigkeit am Tag zu sich zu nehmen, Alkohol sollte dabei vermieden werden. Zusätzlich sollte man wasserhaltige Lebensmittel zu sich nehmen und wenn möglich auf Fleisch verzichten, da dieses die Hitzeproduktion steigert.

(red.)

veröffentlicht: 20. Juli 2022 11:44
aktualisiert: 20. Juli 2022 11:44
Quelle: ArgoviaToday

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