«Kannst du online noch schnell nach dem Weg schauen?» Normalerweise kein Problem – für viele Beifahrerinnen und Beifahrer aber der blanke Horror. Während des Autofahrens ein Buch zu lesen oder aufs Handy zu schauen, ist für viele nicht möglich, ohne dass es ihnen übel wird. Die Erklärung dafür ist ganz einfach. Unser Körper ist nicht ganz so multitaskingfähig.
Darum werden wir reisekrank
Unser Gleichgewichtsorgan im Ohr nimmt die Fahrtbewegung des Autos wahr. Solange wir nach draussen schauen, stimmt das, was wir sehen und was wir spüren, überein. Konzentrieren wir uns aber auf ein Buch, kommt es zu einem «mismatch», teilt Sophie Mann, Fachärztin für Hals-Nasen-Ohren-Erkrankungen gegenüber «Swr3» mit. Unser Gehirn ist verwirrt und gerät in Stress. Unser Körper konzentriert sich auf die lebenserhaltenden Organe, also Herz und Hirn. Nicht auf den Magen, weshalb sich dieser komisch anfühlt und uns übel wird.
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Diese Reisekrankheit tritt aber nicht nur im Auto auf. Auch in Bussen, auf dem Schiff, im Flugzeug oder im Zug kann das flaue Gefühl eintreten. Einige gewöhnen sich nach gewisser Zeit an das Gefühl, anderen geht es erst wieder besser, wenn das Fahrzeug steht.
Tipps gegen diese Übelkeit
Die Lösung für dieses Problem ist ganz einfach: Aus dem Fenster schauen. Dies funktioniert im Auto als Beifahrer oder Beifahrerin oder wenn du dich im Bus möglichst weit nach vorne, aber nicht direkt hinter den Busfahrer sitzt, wie die Techniker Krankenkasse angibt. Im Auto solltest du das Fenster aufmachen und auch auf dem Schiff an die frische Luft und dir möglichst in der Mitte einen Platz suchen. Im Flugzeug ist der Platz am Fenster über den Tragflächen am vielversprechendsten, da es an diesem Ort am wenigsten schaukelt.
Auch soll Essen helfen! Dies sollte allerdings nicht allzu fettig sein. Am besten einen Apfel oder eine Karotte. Auch Kaugummi hilft, da die Kaubewegung die Überreaktion des Magens mildert. Dafür solltest du weder Alkohol trinken noch rauchen. Als Unterstützung hilft auch immer Ablenkung. Schalte das Radio ein, höre deine Lieblingsmusik und am besten singst du mit. Die akustischen Signale übersteuern so die Reiseübelkeit.