In Olten demonstrierten gestern rund 300 Personen gegen die Corona-Massnahmen des Bundes (ArgoviaToday berichtete). Gleichzeitig formierte sich vor Ort eine Gegendemo. Unterwegs kamen es zwischen den zwei Gruppen zu kleineren Provokationen. Die Kantonspolizei Solothurn teilte später mit, dass sich eine Person dabei leicht verletzt hatte, als sie von einem Gegenstand getroffen wurde.
In einem Video, dass zuerst auf «20 Minuten» erschien und dann auf Social Media die Runde machte, ist aber zu sehen, dass der Mann nicht von einem Gegenstand getroffen wurde, sondern von einem anderen Mann angegriffen wurde.
Olten: Corona-Skeptiker schlägt einem Gegendemonstranten eine Flasche über den Kopf. #ol2108 pic.twitter.com/b6bBJwwhPb
— Fabian Eberhard (@FabianEberhard) August 21, 2021
Unklar ist, ob und wie es im Vorfeld zu Provokationen kam, wie einige User schilderten. Weil die Kantonspolizei Solothurn an der Umzugsroute präsent war, wurde sie danach auf den Sozialen Medien zum Teil heftig kritisiert, weil sie nicht eingegriffen habe.
Äh @KapoSolothurn, die Person, welche heute in Olten mit einer Flasche gegen den Kopf attackiert wurde und eine blutende Wunde davongetragen hat, sagt, ihr hättet euch nicht für den Vorfall interessiert.
— Rea (Summer Edition) (@PrettyDamnSwiss) August 21, 2021
Was genau denkt ihr ist eigentlich euer Job?
Nun hat die Kapo Solothurn auf die Kritik reagiert. Die Polizei sei von der Vehemenz der Provokationen der Gegendemonstranten gefordert gewesen, heisst es in einer Mitteilung. Ab Mitte des Demonstrationsverlaufs musste sie Blockaden der Umzugsroute und direkte Konfrontationen zwischen den beiden Gruppierungen unterbinden. Dabei konnte nach vorgängiger Provokation ein unvermittelter Übergriff auf einen Gegendemonstranten nicht verhindert werden.
Der Vorfall sei von der Polizei beobachtet und die beteiligten Personen angesprochen worden. Zu diesem Zeitpunkt war die Verletzung nicht bekannt, die Situation unübersichtlich und hektisch. Neue Aufträge an die Polizeikräfte verunmöglichten es, die Personalien festzustellen. Das Opfer wurde zweimal von der Polizei angesprochen, Hilfe angeboten und nachfragt. Es äusserte sich im Sinne, dass es mit der Polizei nichts zu tun haben wolle.
Der gesamte Einsatz werde nun intern aufgearbeitet, erklärt Astrid Bucher, Mediensprecherin der Kantonspolizei Solothurn auf Anfrage von ArgoviaToday weiter. Die Polizei werde viel Material sichten und vor allem diesen Vorfall nochmals genau untersuchen. Ob und welche weiteren Schritten vorgenommen werden, könne man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen.
Olten: Nachtrag zum Polizeieinsatz anlässlich Kundgebung (vergl. Medienmitteilung vom 21.08.2021). https://t.co/qauHTxZOw4 pic.twitter.com/IYIghETLiE
— Kapo Solothurn (@KapoSolothurn) August 22, 2021
(red.)